GLAMOUR BREAKFAST

Ausgewogenes Frühstück: 300 g Rindsfilet, Béarnaise, Wachtelei, Speck, Sprossen.

Die Zeitschrift GLAMOUR hat erfreulichweise schon einmal Publicity für diesen Blog und das Buch dazu gemacht (11/2010).

Das war ebenso kosten- wie selbstlos. So viel zum leidigen Clinch Blog vs. Print, der mich meistens langweilt, ausser Kollege NutriCulinary macht es zum Thema und es entsteht dabei ein differenziertes Bild.

Nun habe ich für die kommende GLAMOUR Jubiläums-Printausgabe (18.4.) ein Frühstücksrezept für eine Foodblogstory ausgeklügelt. Ironischerweise wird es jedoch nicht abgedruckt,  denn sie haben so viele Anzeigen (sic!), dass sie die Story runterkürzen mussten.

Meiner lieben Leserschaft möchte ich dieses mundwässernde Kabinettstückchen natürlich um keinen Preis vorenthalten. Wir können uns ja dann das Heft kaufen und zu diesem Frühstück verdrücken. Oh, Mist! Jetzt habe ich Werbung für ein Printprodukt gemacht, ich Schlimmer.

Also, Italiener und Frühstück, habe ich mir gedacht – der eine schliesst das andere eigentlich von vorn herein aus, nicht wahr? Frühstück all‘italiana geht so: Stehend an der Bar einen Fingerhut voll Espresso mit einem Mini-Milchschäumchen schlürfen – und zwischen bezahlen, Sonnenbrille runterklappen und rausgehen beisst man noch in ein lauwarmes Cornetto.

Bei aller Liebe für Dolce Vita, das ist natürlich kein Frühstück! Hier die Anleitung für ein respektables Steak-Frühstück:

Ein gutes Filetsteak vom Rind auf ein drei Zentimeter dickes Medaillon schneiden (ca. 300 g). Mit gut meine ich so etwas wie das aussergewöhnlich aromatische Simmentaler Rindfleisch (dieser Link führt zur NZZ, die könnten eigentlich auch wieder einmal über diesen Blog schreiben, fällt mir gerade ein).

Das Steak ein erstes Mal mit Bratbutter kurz anbraten (2 Minuten je Seite), salzen, pfeffern. Dann im Ofen bei 120 Grad etwa 5 Minuten ziehen lassen. Aus der Mitte eines Sesambrötchens eine 3 cm hohe Scheibe herausschneiden und leicht toasten.

Zwei Speckscheiben (mindestens 2 mm dick) zwischen Backtrennpapier legen, beschweren und bei 180 Grad im Ofen kross braten (etwa 15 Minuten). Eine Scheibe in kleine, crispy Stückchen schneiden, die andere zum anrichten bereithalten.

Eine frische Béarnaise-Sauce aufschlagen – Rezepte finden sich in guten Kochbüchern oder Foodblogs!

Wachtel-Spiegelei braten. Ebenfalls das Filetsteak ein zweites Mal braten. Diesmal in reiner Butter und auf dass Monsieur Maillard das Steak mit himmlischen Röstaromen segne.

Anrichten: Brotscheibe mit Sauce nappieren, Steak darauf platzieren, Spiegelei obendrauf setzen und mit dem Speck ausgarnieren. Die kleinen Speckstückchen und etwas Béarnaise auf dem Teller verteilen, Fleur de Sel zum nachsalzen bereitstellen, ein paar scharfe Sprossen dazu – und der Tag kann kommen.

Oder wie ging nochmal die Zeile bei Seeed? Baby, das Leben will einen ausgeben und das will ich sehn!


30 Kommentare zu GLAMOUR BREAKFAST

  1. Schnick Schnack Schnuck am 11. April 2011 at 04:56:

    Hier! Obwohl diese satte Geschichte wohl eher was fürs zweite Frühstück ist.

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  2. Magdi am 11. April 2011 at 08:20:

    Eher ein Holzfäller-Frühstück! Um 6.30 Uhr, unsere Frühstückszeit, krieg ich sowas nicht runter. Ich schaff noch nicht mal Käse und Schinken. Aussehen tut’s grandios!!

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  3. Sheik am 11. April 2011 at 08:52:

    grandioser einfall Claudio. das übertrifft ja sogar das texanische frühstück(steak n eggs). aber ich glaube die bearnaise ist geronnen, oder?? und was sollen die sprossen??
    und was die „glamour“ betrifft: sind selbst dran schuld wenn sie es nicht drucken !

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  4. Mike am 11. April 2011 at 08:56:

    Endlich mal ein Frühstück nach meinem Gusto! Doch was trinkt man dazu? Kaffee? Espresso? Rotwein???
    Hast Du eigentlich zwei Backöfen? Oder wie hast Du das mit den unterschiedlichen Temperaturen gehandhabt? Fragen über Fragen …

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  5. patrick am 11. April 2011 at 09:08:

    Irre!!!
    Wie sieht es mit der Getränkebegleitung aus? Latte Macchiato ist eher schwierig. Sekt? Orangensaft? Geht auch nicht, zuviel Säure. Für dieses „zümpftige“ Frühstück doch mal im Keller nachschauen was es da noch so schönes gibt und vielleicht mit einen kräftigen Côtes du Rhône zurückkommen? Dabei in die freudigen Gesichter der Gäste schauen, die sich jetzt definitiv, mit der Serviette, die letzten Milchschaumreste wegwischen.
    Die Wachteleier sind übrigens sehr sexy!

    Saluti Patty

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  6. Teha am 11. April 2011 at 12:21:

    Nee, oder ??? Mein Tag ist gerettet. Obwohl ich jetzt natürlich sabbernd im Büro rumsitze. Aber als Frühstück vielleicht doch zu üppig. Oder doch nicht ? Ausprobieren… Gruß aus München.

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  7. Jeanette am 11. April 2011 at 14:46:

    Wie cool ist das denn? Wenn ich das so sehe, freue ich mich schon wieder auf das schöne Frühstücksbuffet in Las Vegas. Dort gibt es auch immer wieder so herrliche Dinge. Und ob es die anderen Leser glauben oder nicht – zum Frühstück schmeckt auch das!

    Ich habe noch nie Wachtel-Spiegelei gegessen, doch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Kombination sehr gut schmeckt.

    Danke für´s Mund wässrig machen!

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  8. concuore am 11. April 2011 at 18:08:

    Uh oh, leider hat meine Liebste das auch gesehen, jetzt müssen wir klären wer von uns beiden fürs machen zuständig ist.

    Ich würde es aber auch mittags essen. Oder abends.

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  9. Mille am 11. April 2011 at 18:39:

    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass mit diesem Frühstück jeder Tag ein besonderer Tag wird. Wunderschön, Applaus!

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  10. Vanessa am 11. April 2011 at 18:51:

    Was italienisches Frühstück angeht, bin ich „immerhin“ schon beim Brioche mit Glacé angekommen…aber das kann hiermit eindeutig nicht mithalten! Sieht köstlich aus!

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  11. Claus am 12. April 2011 at 06:40:

    Ich würd´ die Sprossen weglassen. Dafür ne Ladung Fritten. Und der Tag gehört mir!

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  12. hanna am 12. April 2011 at 08:08:

    so für das erste frühstück um 12 00, mir läuft das wasser im munde zusammen.

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  13. go-italy.ch am 12. April 2011 at 14:12:

    Mamma mia, Claudio
    das übertrifft sogar mein „uovo sbattuto“!

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  14. Claudio am 12. April 2011 at 15:53:

    Wer so früh kommentiert, hat sich so ein Frühstück verdient, Schnick Schnack Schnuck. Spar es dir auf für den Brunch, Magdi. Na, na, na, geronnen ist die noch lange nicht, Sheik, sagen wir unglücklich fotografiert. Die Sprossen, nicht zu verachten, geben zusätzlich Tinte auf den Füller. Bier, Mike und Patty. Ein ehrliches Bier ist ganz schön dazu. Am besten schon beim Zubereiten, dann klappt sogar die Logistik mit nur einem Backofen. Schau, Teha, warme Eier geht, warmer Speck geht, dann geht ein herzerwärmendes Steak erst recht! Ja, Wachtelei passt optisch gut, Jeanette, von der Menge her dürfte es allerdings mehr sein, aber als Kompensation gibts ja Béarnaise satt. Oder als Mitternachts-Snack, concuore? Das gute Bauchgefühl hält sogar mehr als nur einen Tag, Mille! Vielleicht lesen hier italienische Hoteliers mit, Vanessa, und im nächsten Italienurlaub finden wir eine Bistecca Fiorentina auf dem Frühstücksbuffet! Claus, haste auch schon englische Schulkids gesehen, die gebutterten Toast mit Fritten drin als Pausenbrot verdrücken? Nur so als Idee. hanna, damit stopfst du dann locker das 11 Uhr-Loch. Ein Dutzend uova sbattute, Antonio!

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  15. Ofenhobel am 12. April 2011 at 18:31:

    Hallo Claudio,

    habe Deine Seite erst kürzlich entdeckt. Komme von der mit Leidenschaft kochenden Zunft und kann nur eins sagen: ganz ganz großes Tennis!

    Viele Grüße…

    ps: bezüglich der Bearnaise muss ich Sheik allerdings beipflichten

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  16. Claus am 12. April 2011 at 20:20:

    Claudio, ich hab´s mal ausprobiert. Idee von Nigel Slater. Morgens um 3, HOCHACHTUNGSVOLL, und dann Pommes gemacht, und die dann zwischen üppigst gebutterte Sandwichscheiben gepackt. Du siehst danach aus wie Sau, aber es ist himmlisch…

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  17. Claudio am 15. April 2011 at 14:49:

    Danke, Ofenhobel, ich gebs ja zu, die Béarnaise ist suboptimal, dafür bleibt sie schön „auf Position“, bis ich fertig bin mit fotografieren 😉 Wusst ichs doch, Claus! Grossartig, ich glaub ich stell für einmal meinen Wecker auf 03:00 Uhr!

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  18. - am 18. April 2011 at 11:14:

    Hi Claudio,

    ich habe mir eben mal deine Seite angeschaut und mir gefallen deine Einträge ziemlich gut. Vielleicht könnten wir gemeinsam über eine Kooperation nachdenken. Falls du also Interesse haben solltest, kannst du dich gerne bei mir melden.

    Beste Grüße

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  19. costa kreuzfahrten am 18. April 2011 at 11:23:

    hey,

    echt super gut. guter tipp.

    grüße

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  20. Claudio am 18. April 2011 at 14:06:

    Oder noch besser, Luca, mail mir doch einfach deine konkrete Idee an: claudio[at]anonymekoeche.net. Hey, costa, Kreuzfahrten sind leider gar nicht mein Ding.

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  21. design elements am 20. April 2011 at 13:43:

    super!!!

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  22. Sekundentakt am 20. April 2011 at 16:34:

    Wachteleier will ich auch mal zubereiten 🙂

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  23. Johannes am 25. April 2011 at 19:30:

    Nichts gegen Brot mit Fritten bitte 🙂
    In Belgien heißt das Mitraillette (auf Deutsch: Maschinenpistole), ist ein Stück Baguette mit deutlich überdurchschnittlichem Durchmesser und wird mit allem gefüllt, was glücklich und dick macht. Meine Version besteht normalerweise aus Sauce Tartar, Merguez, viel Fritten, noch mehr Sauce Tartar, ein bisschen Alibi Grünzeug und kleinen Zwiebeln. Nicht unbedingt ein Essen für das erste Date aber eine Sünde wert!

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  24. Jule am 26. April 2011 at 07:10:

    moin moin 🙂
    ich bin zwar erst seit kurzem mitleserin dieses blogs, aber er gefällt mir ausgesprochen gut und da ich andererseits auch leserin der glamour bin, sei eins gesagt: am we habe ich die ausgabe gelesen, in der die 5 blogger ihr frühstücks-rezept vorstellen, und alles was diese rezepte bei mir auslösten war ein gähnen 😉 dieses glamour-frühstück hier hätte sie alle getoppt 🙂 liebe grüße

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  25. Claudio am 27. April 2011 at 15:51:

    Doppelsuper!!! design elements, habe mich sofort in deinen Blog verliebt. Sekundentakt, ja mach! Wachsweich gekocht, aufgeschnitten und noch lauwarm zu einem Salat verzehrt sind sie jedoch noch besser wie als Spiegelei. Was für ein militantes Sandwich, Johannes, kommt auf meine to-eat-Liste, wenn ich mal in Belgien bin! Danke Jule, freut mich zu lesen.

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  26. Frank Lange am 28. April 2011 at 18:17:

    Hallo, ich bin gerade zufällig auf diese Seit gestossen und recht begeistert von den tollen Rezepten. Die Bilder machen gleich Lust auf mehr, denn einem kräftigen Frühstück bin ich nie abgeneigt. Die Bernaise könnte aus meiner Sicht noch ein paar leckere Kräuter mehr vertragen – aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.

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  27. Verena am 3. Mai 2011 at 17:29:

    Dein Blog kommt übrigens auch in der „frisch gekocht“ Zeitschrift von Billa (www.billa.at) vor.

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  28. Christine am 4. Mai 2011 at 11:20:

    Mensch Meier, wat für’n Frühstück….. kann man gleich mal nachmachen 🙂 aber nicht nur morgen’s sondern auch abends und mittags eine nette idea———— Geil einfach nur geil

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  29. flem am 4. Mai 2011 at 15:25:

    Sieht verdammt lecker aus. Tolles Essen, das ist total nach meinem Geschmack!

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  30. Claudio am 8. Mai 2011 at 23:06:

    Danke für den Hinweis, Verena. Die bekomme ich hier in der Schweiz natürlich nicht zu lesen.

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