Le Cook Sportif

Oh là là! Beim Flambieren von Coq au Vin kanns ganz schön sportlich werden.

Das ruft nach einem Concours! (Nein, gefragt sind nicht Geschichten, wie ihr fast die Hütte abgefackelt hättet, und ihr müsst auch nicht eure geheimsten Geheimrezepte für Coq au Vin ausgackern.)

Ich verlose bei diesem Gewinnspiel 5 Mal ein Jahresabonnement für eine gepflegte Zeitschrift für Ess- und Trinkkultur. Und meine hochgradig perfide Frage lautet: Um welche Zeitschrift handelt es sich?

Das müsst ihr erraten und euren Lösungsvorschlag als Kommentar hinterlassen. Die ersten fünf Richtigen gewinnen ein Jahresabonnement. Bonne chance!

Tipp für scharfe Beobachter. Der Name der Zeitschrift lehnt sich irgendwo an diesen Beitrag über Coq au Vin an.

Man sollte vermehrt Coq au Vin kochen. Es führt kein Weg daran vorbei. Was sollen wir denn mit all diesen bleichen Hähnchenteilen, die so verlogen auf kalorienarmen Tellern rumliegen?

Wir wollen die ganze Kreatur kochen. Denn nur das ergibt eine anständige Sauce. Und die wollen wir am liebsten mit einem 300 Meter langen Baguette auftunken!

Wisst ihr noch, wie Al Pacino als Lefty Ruggiero, dieser low level Wiseguy aus Donnie Brasco, Coq au Vin zubereitet?

Er brüstet sich damit, besser als diese Mobster aus Brooklin zu kochen: «You think I cook like them Goombas in Brooklin? All they know is Manicotti! Manicotti! A hundred years they gonna be eat Manicotti!» Aber als die Pfanne Feuer fängt, muss seine Frau Feuerwehr spielen.

Zum Totlachen, ab 0:30

Ein einfaches Rezept geht so: Einen Hahn (okay, den bekommt man heut fast nirgends mehr) oder ein Huhn in acht Stücke teilen, salzen, pfeffern, bemehlen und in Bratbutter knusprig braun rösten. Herausnehmen und warm stellen.

Fett weggiessen. Im selben Bräter ganze Schalotten oder kleine Zwiebeln und gewürfelten Speck anbraten. Mit einem Glas Cognac ablöschen und – jetzt kommts – flambieren (Vorsicht mit dem Dampfabzug obendran!).

Aufsteigenden Vapeur bis aufs letzte Molekühl genussvoll einatmen.

Hühnerstücke wieder in die Pfanne geben, Bouquet garni und eine Pulle Burgunder dazu. Meine Schwiegermutter sagte auf Baseldeutsch immer: «Burgunder – und andere drunter …»

Wenn ihr also grad keinen Burgunder habt (so wie ich), dann könnt ihr auch die vier offenen Flaschen italienischen Rotwein aufbrauchen (so wie ich). Das ging vom Piemont über die Toskana bis runter nach Apulien.

Klar geht das. Von der Sauce blieb kein Tupfen übrig (wir haben sie mit den ganzen 300 Metern Baguette weggeputzt!)

Ein, zwei Tassen Hühnerbrühe darf man ruhig auch dazugeben. Dann eine Stunde sanft schmoren. Komplett auskühlen lassen (darin sehen die Franzosen das grösste Geheimnis: Im Wiederaufwärmen. Das lernen die schon im Kindergarten. Ouais! Franzosen kochen im Durchschnitt 3 Mal am Tag Coq au Vin. Aus dem Effeff).

Also, entweder am nächsten Tag oder nach etwa sechs Stunden nochmals erwärmen. Hühnerstücke herausnehmen und warm stellen. Bouquet garni entfernen. Die Sauce aufkochen und um einen Viertel oder bis sie dick wird reduzieren. Mit eiskalter Butter binden.

Während des Reduzierens der Sauce ein paar kleine oder grob zerteilte Champignons in Butter schwenken und dann in die Sauce geben. Alles über die Hühnerstücke giessen, mit Petersilie bestreuen und servieren.

Un régal!


45 Kommentare zu Le Cook Sportif

  1. hanswurst am 24. Januar 2012 at 23:48:

    Effilee

    und es muss heißen: „Während deS ReduzierenS der Sauce…“ 😉

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  2. Claudio am 24. Januar 2012 at 23:53:

    Danke, hanswurst, ist aktualisiert! Für die Auflösung musst du dich allerdings noch etwas gedulden.

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  3. feinschmeckerle am 25. Januar 2012 at 00:00:

    Sieht das lecker aus…
    Tippe auch auf Effilee!

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  4. madeleine am 25. Januar 2012 at 00:04:

    ebenfalls effilee

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  5. madeleine am 25. Januar 2012 at 00:04:

    richtige adresse…

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  6. chris am 25. Januar 2012 at 00:07:

    ich plapper mal ganz stupide nach, da ich mich nicht so auskenne.

    Effilee.

    wenn es um gutes und leckeres essen geht, dann lass ich mir gerne etwas
    von anderen sagen die sich damit auskennen, meistens von meiner mutter. 😉

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  7. Heiner am 25. Januar 2012 at 00:18:

    Dann plapper ich schnell mal mit und sage auch Effilee.

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  8. christoph knüppel am 25. Januar 2012 at 05:56:

    verzichte freiwillig auf den supertombolapreis. ich hoffe das bringt dich nicht mit deinem versteckten sponsor in verlegenheit. werde den preis gerne an eusebinio dos santos in der favelas von sao paulo weiterreichen. er bracuht diese zeitschrift zum anfeuern.es kann sich nur um das wochenblatt „wälddwuche“ handeln. wo der cock-am-ring chef sich eine nach der anderen ente verbratet. das war wiedermal ein einfacher quizzone. leg mich wieder schlafen..

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  9. lamiacucina am 25. Januar 2012 at 06:12:

    Als einer der letzten, der die Zeitschrift noch nicht via Gratis-Verlosung erhält, wird es Zeit, mich zu melden. Sie kommt aus der Schweiz und heisst Marmite.

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  10. alex am 25. Januar 2012 at 06:50:

    Tippe ebenfalls auf marmite, obwohl mich ein wort im text auf ein anderes schliessen lässt.

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  11. Pepe Nero am 25. Januar 2012 at 07:14:

    Du bist Dir sicher, dass es die Franzosen sind, die herausgefunden haben, dass Schmorgerichte aufgewärmt am Besten schmecken? Ich dachte immer, ich war das… lach! Scherz beiseite… es ist wirklich so! Bei mir ergab sich diese Taktik eher zufällig, weil hier bei mir alle total unterschiedliche Arbeitszeiten haben. Um dann Abends nicht 4 mal den Herd anwerfen zu müssen koche ich oft Schmorgerichte und dies bereits am Morgen. Abends wird dann nur noch aufgewärmt. Kein Vergleich zu frisch gekocht! Ausprobieren lohnt sich! Uebrigens ein sehr schönes Rezept, muss ich mir merken. Von welcher Zeitschrift Du da spricht… boooh… bin nicht gut im Rätsel raten…
    Liebe Grüsse
    Susann

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  12. Diego am 25. Januar 2012 at 07:51:

    das ist doch bestimmt die effilee. super blog übrigens. danke!

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  13. Andrea am 25. Januar 2012 at 08:24:

    Entscheide mich für marmite.

    Und danke für den schönen Artikel!

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  14. Ina am 25. Januar 2012 at 08:28:

    Ich denke auch, dass es sich um die Marmite handelt!

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  15. Klaf am 25. Januar 2012 at 08:57:

    „MARMITE“ könnte passen….

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  16. zorra am 25. Januar 2012 at 09:01:

    Ich nehme den vollen Teller und dein Rezept mit. Wer braucht denn da noch eine Zeitschrift. 😉

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  17. Elmar am 25. Januar 2012 at 09:05:

    Ich tippe auch auf die marmite. Außerdem habe ich die Effilee schon im Abo…

    Viele Grüße
    Elmar

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  18. multikulinaria am 25. Januar 2012 at 09:25:

    Ich hätte auch auf Marmite getippt, da die bekanntermaßen Abos verlosen. Habe mein andernort gewonnenes Abo aber leider niemals bekommen. Weiß aber nicht, wo genau es geklemmt hat. Vielleicht lag’s ja am austragenden Blog…

    Auf jeden Fall danke für das feine Coq au Vin-Rezept und das geniale Foto #1. Muss man beim Flambieren topftechnisch irgenswas beachten?

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  19. Eveline am 25. Januar 2012 at 09:29:

    Da ich mit effilee eh keine chance mehr auf den Gewinn habe, sage ich mal:
    BEEF.

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  20. Seymour am 25. Januar 2012 at 09:43:

    Da Marmite und Effilee schon durch sind, schließe ich mich Eveline an, und sage auch BEEF. Zugegebene: mit dem gleichen Argument hätte ich auch für Das Goldene Blatt votieren können, aber sei’s drum…

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  21. Eveline am 25. Januar 2012 at 10:00:

    Und ich gebs zu. Auch wenn ich eine Frau bin
    hätte ich sehr Freude an einem BEEF- Abo

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  22. Julia Heinrich am 25. Januar 2012 at 10:11:

    Beef!

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  23. Petra am 25. Januar 2012 at 11:24:

    Ich hät jetzt auch auf Marmite getippt.

    Vielen Dank für Deine unterhaltsamen und äusserst Speichelflusstreibenden Beiträge!

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  24. Andreas Gradert am 25. Januar 2012 at 11:24:

    marmite – da stimmt dann auch der Claim 🙂

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  25. Sheik am 25. Januar 2012 at 12:09:

    sieht gut aus dein rezept, aber 4 !! ?? flaschen burgunder zu einem hahn ???? bist du sicher ?? und das soll in einer stunde verkochen ??? oder hab ich die 4 flschen falsch interpretiert und die sollen dazu getrunken werden ,,,,, das ist die kür 😉

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  26. Sheik am 25. Januar 2012 at 12:14:

    und zur tombola sag ich : „Meine Familie und ich“ das hat keiner gepostet und wird auch sonst keiner als lösung abgeben lol.

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  27. Fishman am 25. Januar 2012 at 13:02:

    Für die Effilee bin ich zu spät, die Marmite auch aber fünfter bei der BEEF!!

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  28. Mike am 25. Januar 2012 at 13:10:

    Gefreut hätte ich mich über ein Abo von „Port Culinaire“ oder „Gault Millau“. In der Reihenfolge. Die richtige Zeitschrift wird aber schon genannt sein.
    Ich hätte übrigens einen Kapaun genommen, die Haut vorher abgezogen, hinterher separat knusptig gebraten und als Garnitur dazugegeben. „Lätschige“ Hühnerhaut ist mir ein Graus.

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  29. hanswurst am 25. Januar 2012 at 13:16:

    @ mike:
    Geile Idee, das mit der Haut! Das hat mich bislang auch immer an gesottenen Gickeln gestört. Wie würdest Du sie würzen?

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  30. Claus am 25. Januar 2012 at 14:04:

    Ganz klar der „Kicker“. Die Story: „FC flambiert Schalke“. Geschieht am nächsten Samstag. Und ich freue mich auf das Abo…

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  31. Fishman am 25. Januar 2012 at 14:57:

    Wie wärs eigentlich mit der „Essen und Trinken“? Hatte das schon jemand? Wird im Text erwähnt, hat aber nix mit dem Cock zu tun … grübel grübel

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  32. Fishman am 25. Januar 2012 at 15:16:

    Le Menue wär auch noch im Angebot … Wann gibt’s denn die Auflösung?

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  33. Mike am 25. Januar 2012 at 15:54:

    Hanswurst, ich habe ein spezielles Gewürzsalz für Hähnchen.Darin ist unter anderem geräucherter, scharfer Paprika und gemahlener Bockshornkleesamen. In dem Fall passte das allerdings nicht, also nähme ich ausschließlich Meersalz.

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  34. capitan am 25. Januar 2012 at 16:02:

    Effilee

    die ist gut! nehm ich gerne! Ich gehe davon aus, dass das oben beschriebene Gericht der Trostpreis ist?! Sehr schön!

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  35. Claudio am 25. Januar 2012 at 16:26:

    Auflösung ist online: Marmite! Danke fürs Mitspielen und Gratulation an die Gewinner. Susann, die lassen dich ganz schön schmoren zuhause! multikulinaria, topftechnisch nicht, aber sollten die Flammen zum fett-triefenden Abzug hochschlagen, hast du ein Problem … Clever kombiniert, Andreas, aber leider einen Tick zu spät. Sheik, die Reste aus den 4 Flaschen ergaben just 7 dl. Gute Idee, Mike, danke. Aber ist diese Zubereitung auch EU-konform?

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  36. Mike am 25. Januar 2012 at 16:47:

    Ob das Hautabziehen EU-konform ist, kann ich Dir nicht sagen. Es wird sicherlich den einen oder anderen Franzosen geben, der sich beschwerte, machte ich sein Hähnchen „nackich“. Was mir allerdings vollig „wurscht“ wäre.
    Apropos Wurst. Habe noch ein Glas mit in Olivenöl eingelegten Wildschweinsalsicce im hintersten Regal gefunden – von vor drei Jahren 🙁
    Oder waren es vier? Also nichts mehr für eine Verlosung, nur noch für eine Vernichtung.

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  37. Andreas Gradert am 25. Januar 2012 at 22:46:

    Claudio, und wenn ich jetzt einen stringenten Grund für mein spätes Antworten hätte? Musste für 11 Kinder sorgen, zusätzlich Schneesturm, Autobatterie defekt und ein lokales Erdbeben.

    Aber ich sehe schon, so komme ich nicht weiter. Damit wir Verlierer nicht so unglaublich traurig sind, wolltest Du im Sommer bei Dir ein Grillfest veranstalten und uns dazu einladen, das finde ich Klasse.

    Ich bringe den Wein mit, Du machst den Termin fest?

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  38. Sheik am 26. Januar 2012 at 12:55:

    Andreas !! das ist eine tolle idee !!

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  39. Pepe Nero am 26. Januar 2012 at 13:52:

    Danke Claudio! …. endlich mal jemand der erkennt, wie sehr ich hier leiden muss…

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  40. Ellja am 26. Januar 2012 at 19:32:

    und sollte was daneben gehen, dann einfach vom edlen parkett auflecken ;-). So kann ich mir das wirklich auch gut vorstellen, ich mein das mit dem aufwärmen.

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  41. Andreas Gradert am 26. Januar 2012 at 19:36:

    … also dieser del Principienreiter stellt sich stumm – aber wir planen die Party dann eben selber 🙂

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  42. Claudio am 26. Januar 2012 at 22:57:

    So, bin wieder da. Ja, klar, Andreas, klasse Idee! Ich finde auch, in meinem Leben läuft etwas schief. Eigentlich müsste jeder Tag so sein: Ich koche, brate und brutzle, viele nette Leute bringen viel guten Wein mit und machen sichs unter meinem Olivenbaum gemütlich. Der Himmel lacht und der Nachbar spielt Tango auf seinem Bandoneón. Hm, ich arbeite daran. Versprochen!

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  43. ralle am 27. Januar 2012 at 01:51:

    Essen und trinken natürlich.
    Le Coq
    et le vin.
    Abgesehen von
    Braten
    und flambieren
    oder
    Fleisch
    und Cognac.
    Effilee, genaaau – ihr seid auch so ganz effilierte.
    R.

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  44. Mathias am 11. Februar 2012 at 19:08:

    Danke für diese Wundervolle Kochidee!
    Wurde bei uns in der WG vor 2 Tagen gekocht (mein Mitbewohner hatte sich am Montag eine Gusseiserne Cocotte bestellt).
    Habe gerade einen Teller davon verputzt und bin (mal wieder) satt, glücklich und zufrieden 🙂

    Gruß, Mathias

    p.s.: In der Metro gibt es übrigens Hahn.

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  45. Anonyme Köche » Blog Archive » Respect the Cock am 3. Februar 2014 at 00:40:

    […] häufigsten findet man den Klassiker Coq au vin, den ich am liebsten so zubereite. Auch wenn ich dieses Gericht bis dato aus Mangel an Hähnen immer mit Poulet zubereitet […]

    -

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