Dimanche en Decembre

Sonntag. Langsam erwachen. Tout gentilement. Küchengeräusche vernehmen.

Ein leiser Duft frischer Croissants herbeisehnen. Unter der weissen Bettdecke hervorkriechen. Die Schneedecke vor dem Haus bewundern.

Ein stiller Kuss. Einen Ristretto mit dickem Milchschnee bedecken. In ein knusprig-warmes Croissant beissen. Dabei die Augen schliessen.

Der Schwere der Augenlieder, dem Gleissen des Tageslichts nachgeben. Gestärkt für die nächste Schlafphase unter die Daunen schlüpfen. Den Anschluss im Traum wiederfinden.

Fünf vor zwölf mit einer konkreten Idee erwachen: Eine dampfende Schüssel Moules. Mit nichts als frischem Baguette für die cremige Weissweinsauce gewappnet sein. Freudig entschlossen zur Tat schreiten. Den eisgefrorenen Notvorrat an irischen Pfahlmuscheln feiern.

Staudensellerie und Cipollotti fein schneiden. Rispentomaten von den Kernen befreien und fein würfeln. Mit Chilis im Olivenöl kurz braten. Mit einem guten Weisswein löschen – und anstossen.

Muscheln in die Pfanne geben und fünf Minuten zugedeckt aufkochen.

Herausheben, Sauce aufkochen, Vollrahm und Butter einrühren, mit weissem Pfeffer abschmecken. Sauce und frische Cipollotti- und Petersilienstreifen über die Muscheln geben.

Viel Baguette essen, noch mehr Wein dazu trinken. Zurück ins Bett. Zu zweit.


14 Kommentare zu Dimanche en Decembre

  1. lieberlecker am 11. Dezember 2012 at 08:58:

    Was für ein genussvoller Sonntag 🙂
    Muscheln tiefgefroren? Da hatte ich bisher immer irgendwie Hemmungen – aber wenn Du das empfiehlst … !
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  2. Magdi am 11. Dezember 2012 at 09:00:

    Dieser Teller ist mir lieber als der vorherige! Ich war immer der Meinung du hast Kinder??

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  3. Mike am 11. Dezember 2012 at 14:57:

    Wären für den „Zweck“ nicht Austern besser gewesen? 😉

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  4. Ursula am 11. Dezember 2012 at 16:36:

    …..wie schön geschrieben!

    Hast Du das Baguette selbst gebacken? Wenn ja, BITTE um das Rezept!!!!!

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  5. Claudio am 11. Dezember 2012 at 17:34:

    Hab ich gar keine Berührungsängste, Andy. Im Gegenteil, sind TK bestimmt frischer als so manche Mollusken, die tagelang in unsere Gefilde geschippert werden. Was lässt dich denn zweifeln, dass ich Kinder habe, liebe Magdi? Der Schweizer würde jetzt sagen, das isch Hans was Heiri, lieber Mike, aber für dich ja eh keine Option, oder? Leider, nein, Ursula, dann wärs kein fauler Genuss-Sonntag; nur Aufbackware und Tiefkühlkost!

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  6. Ursula am 11. Dezember 2012 at 17:42:

    schade! Ich meinte Du hättest event. das ulitmative Rezept für ein Baguette….
    Werde demnächst das mit dem „Semmelteig für den nächsten Tag“ machen. Mal sehen, vielleicht wird das auch ein wunderbares Stangenbrot!

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  7. Magdi am 11. Dezember 2012 at 17:55:

    Der letzte Satz:)) Wie kannst du WIEDER ins Bett, zu zweit, wenn du Kinder hast?

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  8. Claudio am 12. Dezember 2012 at 00:03:

    Die sind dem anhänglichen Alter entschlüpft und entdecken die Freuden des sonntäglichen Dolce far niente.

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  9. Magdi am 12. Dezember 2012 at 17:20:

    Ja, die Hoffnung ist groß, dass es wieder so wird. Wir sind nicht all zu lange davon entfernt:)

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  10. Jürg am 13. Dezember 2012 at 11:43:

    Einfach fein gedacht, geschrieben und fotografiert!

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  11. Markus am 13. Dezember 2012 at 14:38:

    Da geht einem das Herz auf!

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  12. dominika am 18. Dezember 2012 at 14:58:

    sehr lecker und wunderbar beschrieben, so können wochenenden immer sein!

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  13. Yvonne B. am 18. Dezember 2012 at 16:07:

    Einfach wunderbar. Genuss pur. Vielen herzichen Dank! Es liest sich himmlisch…

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  14. Yvonne B. am 18. Dezember 2012 at 17:25:

    oje, bin so hin und weg, dass ich nicht mal mehr herzlich korrekt schreiben kann ;O)

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