Weniger Scharf, mehr Schmack

Bester schwarzer Pfeffer ever: Schwarzer Kampot-Pfeffer aus Kambodscha.

Meine Ma hat so einen total charmanten Italo-Akzent, wenn sie Schweizerdeutsch spricht. Eines meiner Lieblingsworte von ihr ist Schmack. Ihre Version von Geschmack. Einfach kürzer, verdichteter und schnalziger.

Klingt wunderbar knackig. Sprecht mir nach: „Die Tòmate ende riktig Schmack!“ (Diese Tomaten schmecken wirklich gut!) 

In der pejorativen Anwendung kann damit sogar noch mehr Druck abgelassen werden. Sprecht mir nach: „Die Tòmate ende ga kai Schmack!“ (Diese Tomaten schmecken nach gar nichts!)

Schwarzer Kampot-Pfeffer hat, das könnt ihr mir glauben, definitiv Schmack. Nachteil: Einmal gekostet, will man nie mehr was anderes.

Gewöhnlicher schwarzer Pfeffer vom Supermarkt verwende ich schon lange nicht mehr. Riecht für mich wie Staub, der unter dem Küchenschrank zusammengekehrt wird. Dazu noch aufdringlich scharf. Aber auch mein bevorzugter Tellicherry-Pfeffer hat es schwer gegen die feinwürzigen floralen Noten und die warme, komplexe, nicht zu scharfe Aromatik von Kampot-Pfeffer.

Das Kölner Jungunternehmen Hennes‘ Finest hat mir ein Glas von diesem biologisch angebauten, fair gehandelten und handverlesenen Pfeffer zum Test geschickt. Auf der Website werden die erlesenen Produkte, Anbaubedingungen und Farmer ausführlich beschrieben.

Die speziell gefertigte, schlichte Pfeffermühle aus Schweizer Buchenholz sorgt mit einem ebenfalls in der Schweiz hergestellten Präzisions-Mahlwerk für die perfekte Zerkleinerung und Dosierung des Pfeffers. Schon der erste Dreh ist die reine Freude. Und der ätherische Duft, der sich unmittelbar verbreitet, eine Erhellung.

Auch damit beweisen die Jungunternehmer reichlich Schmack.


10 Kommentare zu Weniger Scharf, mehr Schmack

  1. Marcus am 26. August 2014 at 12:50:

    Schmack – herrlich auf den Punkt gebracht. Wunderbar.

    Zu den Pfeffersorten: In die Mühle und aus der Mühle kommt bei mir normalerweise nur schwarzer Malabar-Pfeffer, ein Alleskönner. Kampot – probier mal den roten – und Tellicherry verwende ich zum Abschmecken und Anrichten aus dem Mörser. Das hat noch mehr Schmack & Schmackes als aus der Mühle 😉

    -
  2. David am 27. August 2014 at 14:51:

    Und der nächste Punkt auf meiner Liste: Guten Pfeffer kaufen. Wird immer länger. Aber was mach‘ ich nicht alles für den guten Schmack. Wunderbar. Danke fürs Teilen.

    -
  3. Uschi aus Aachen am 28. August 2014 at 16:50:

    Ich schwöre ja derzeit auf Tellycherry… Doch der kochende Mensch entdeckt immer neuen Schmack, nicht wahr?!

    -
  4. alex am 29. August 2014 at 13:34:

    Herrlich, wie die Mama es auf den Punkt bringt. Ich habs ja auch mit Tellicherry im Moment aber bin neuen lieben natürlich nie abgeneigt.:-) Notiz an mich: Kampot Pfeffer kennenlernen .-)L.g Alex

    -
  5. Pascale am 2. September 2014 at 21:10:

    In der Schweiz gibt es den auch zu kaufen bei http://www.s-fabrik.ch/esswaren/gewuerze und viele andere wunderbare Gewürze von Babette’s aus Wien

    -
  6. Claudio am 12. September 2014 at 16:13:

    Ja! Die s-fabrik, danke, Pascale. Eh Hammer was die für Produkte im Sortiment haben.

    -
  7. Rike am 19. September 2014 at 20:21:

    Jetzt hab ich richtig Lust auf Kampot-Pfeffer bekommen! Bin auf der Suche nach ebendiesem auf folgende Seite gestoßen: http://www.fairtrieb24.de/Schwarzer-Kampot-Pfeffer-100-g:::9.html
    Hier kostet der Pfeffer mit „biologischer und geografischer Zertifizierung“ 8,27€/100 g (im Vgl. dazu Hennes Finest 30,30€/100g). Weiß jemand, wie dieser Preisunterschied zustande kommt? Hat ihn schon jemand probiert?

    -
  8. Hennes' Finest am 23. September 2014 at 13:06:

    Liebe Rike,

    wir haben Deinen Kommentar gelesen und möchten Dir gerne erklären, warum es beim Kampot Pfeffer zu Preisunterschieden kommt:

    Kampot Pfeffer war bis zur Machtergreifung der Roten Khmer in Kambodscha legendär und bekannt als eine der besten Pfeffersorten der Welt. Mit dem Bürgerkrieg ist das Produkt vom Weltmarkt verschwunden und in Vergessenheit geraten. 2006 hat Farmlink, unser Zulieferer, angefangen, den echten Kampot Pfeffer nach den traditionellen Anbaumethoden in Zusammenarbeit mit lokalen Farmer-Familien zu rekultivieren. Um echten Kampot Pfeffer produzieren zu dürfen, müssen die Bauern zertifiziert werden und eine Reihe von Vorschriften einhalten: Die Plantagen dürfen nur auf ganz speziellen Böden und nur IN DER REGION KAMPOT / KEP erschlossen werden, die Pflanzen müssen in einem bestimmten Abstand zueinander gesetzt werden (damit jede Pflanze genug Platz hat), sie dürfen nur natürlichen Dünger benutzen, müssen spezielle Techniken bei der Bewässerung einhalten, dürfen nur von Hand ernten u.v.m. Farmlink kauft den Pfeffer direkt bei den zertifizierten Bauern zu (hohen) Preisen, die der gelieferten Qualität entsprechen und es den Farmerfamilien erlauben, nur vom Pfefferanbau zu leben. Den eingekauften Pfeffer reinigt Farmlink und lässt ihn von Kambodschanerinnen (die zu fairen Preisen und unter top Bedingungen arbeiten) selektieren, d.h. die schlechten Körner (unreife, faulige und schimmlige Körner, Körner ohne Kern) werden aussortiert. Durch all diese Qualitätsstandards hat es Farmlink mit seinen Händlern, z.B. Hennes‘ Finest, geschafft, den Kampot Pfeffer wieder zu einer „Marke“ zu machen. Das hat viele Nachahmer auf die Idee gebracht, auch Kampot Pfeffer anzubauen bzw. zu verkaufen. Wenn man sich im Internet umschaut findet man mittlerweile viele Shops, die Kampot Pfeffer führen. Ganz sicher ist allerdings, dass nur Hennes‘ Finest und eine weitere Händlerin in Deutschland von Farmlink beliefert werden. Beide verkaufen zu fast gleichen Preisen, denn anders könnte man nicht mit dem Verkauf des Pfeffer überleben. Da wir von Anfang an mit Farmlink zusammengearbeitet haben und häufiger in Kambodscha sind, wissen wir, wo der „andere“ Kampot Pfeffer herkommt. In der Region Kampot haben sich verschiedene Europäer niedergelassen und sind auf den „Pfefferzug“ mit aufgesprungen. Sie führen meist eine eigene Farm, von der weder ein Kambodschaner profitiert und auf der nicht nach den vorgeschriebenen Richtlinien produziert wird. Den Unterschied merkt man im Preis, aber eben auch deutlich in der Qualität. Oft kommt der in Deutschland verkaufte Kampot Pfeffer auch gar nicht aus der Region Kampot, sondern irgendwo aus Vietnam. Leider ist Farmlink noch nicht „groß und stark“ genug, um diesen Namensmissbrauch Einhalt gebieten zu können, einige besonders dreisten Fälle werden aber juristisch verfolgt. Für den Kunden ist es leider extrem schwer zu unterscheiden, welchem Anbieter sie vertauen können. In der Regel kann man davon ausgehen, dass echter Kampot Pfeffer einen Herkunfts-Code hat, mit dem man bis zum Bauern zurück verfolgen kann, wer ihn angebaut hat. Aber selbst da gab‘ es schon den Fall, das Codes von Farmlink Verpackungen in Kambodscha „geklaut“ und einfach auf andere Verpackungen geklebt wurden.
    Wie gesagt, es ist schwer für den Kunden, letztendlich setzt sich aber hoffentlich die beste Qualität durch.

    Beste Grüße und viel Spaß beim Aufpfeffern!

    -
  9. Claudio am 24. September 2014 at 09:12:

    Liebe Rike, wenn du den Pfeffer von Hennes‘ Finest erst mal probiert hast, wirst du keine Zweifel haben, dass es sich um eine überragende Qualität handelt. Ganz im Gegensatz zu dem Webshop, den du hier eingestellt hast. Da setze ich ein dickes Fragezeichen. Die Site ist lieblos zusammengeschustert, die Information dünn und offensichtlich von diversen (ungenannten) Quellen zusammengetragen. Und wenn ich dann noch über so viele Schreibfehler stolpern muss, will ich nur noch eines: Weg klicken. Danke für eure ausführliche Antwort Team Hennes‘ Finest. Kann euch nur wünschen, dass sich eure Qualität durchsetzt und die Billiganbieter als solche aufgedeckt werden. Ähnliches spielt sich ja leider auch in anderen Lebensmittelbereichen mit lukrativen Margen ab: Spitzenweine, Balsamico-Essig, Olivenöl, Trüffel usw. Als Konsument kann ich mich ein Stück weit an der Information der Herstellers orientieren. Dabei gilt, je besser, tiefer, offener und transparenter jemand kommuniziert, desto höher ist mein Vertrauen. Ganz sicher kann man allerdings nie sein – bis auf den Moment der Wahrheit, wenn man das Produkt kostet.

    -
  10. Rike am 1. Oktober 2014 at 19:53:

    Liebes Team von Hennes Finest, lieber Claudio,

    das klingt wirklich überzeugend und wir haben große Lust, das schmeckleckere Gewürz zu verkosten – vielleicht wagen wir ja mal einen Vergleich mit dem genannten Anbieter (wenn, lassen wir es euch wissen).

    Es ist schön zu lesen, dass ihr mit Leidenschaft und Nachhaltigkeit arbeitet. Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.

    Rike

    -

Kommentieren

 


Handcrafted by kubus media.