Spiesser lieben Lammfleisch.
Leute – esst mehr Lammspiesse. Es macht Fernweh und weckt den Reisehunger.
Ich hatte ja total vergessen, wie versessen wir in Marokko immer auf die hammelmässigen Brochettes d’agneau waren. Der Duft von gebratenem Fleisch und würzigem Lammfett, das über dem kleinen Ton-Grill kleine Bläschen schlägt, und das typische Aroma von Kreuzkümmel haben sich so sehr in meine Erinnerung gebrannt, dass ich beim Essen direkt die sengende Sonne Nordafrikas auf den Schultern spüre.
Auch mein liebster marokkanischer Schwager, Ahmed, liess kein Familienfest ohne die zarten Spiesschen steigen. Zu lange ist es leider her.
Meine beiden Freunde Thomas und Reto von der S-Fabrik haben mir mit ihrem Überraschungspäckli das Türchen zu den Brochettes wieder einen Spalt geöffnet. Die zwei wissen, was gut ist.
Ihre Kräuter von Daphnis und Chloe eignen sich wunderbar für die Marinade:
Lorbeer, Oregano, wilde Thymianblüten, Salbei und Chili habe ich mit zerstossenen Fenchelsamen, frisch geschnittener Petersilie, Zwiebelwürfel, Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Olivenöl gemischt.
Das Fleisch einer Lammschulter in regelmässige Würfel von etwa 2 bis 3 cm geschnitten und ein bis zwei Stunden in der Marinade ziehen lassen. Auf Spiesse gesteckt und über Holzkohle grilliert.
Mehr als ein frisches Fladenbrot dazu braucht es kaum.
Aber unbedingt erfrischendes Schafs-Joghurt mit marokkanischer Minze.
Und ein paar scharfe, gegrillte Paprikaschoten.
Lammfleisch vom Spiess schmeckt mir besonders gut. Es hat eine eigene Eigenschaft, was Aroma und Textur angeht. Ganz anders als Fleisch, das am Stück gebraten wird. Und die Grösse der aufgespiessten Stücke hat einen wesentlichen Einfluss darauf.
Die kleinen Arrosticini vom Lamm, die man zum Beispiel in den Abruzzen zubereitet, sind zwar extrem knusprig und würzig, aber lange nicht so saftig, wie diese marokkanischen Brochettes. Sie sind perfekt, wenn sie aussen karamellisiert sind und innen noch zart rosa. Kurz bevor ich sie vom Grill nehme, gebe ich noch den Rest der Kräutermarinade darüber – das macht sie dann extra würzig.
Herrlich – Ich bin dabei! – meine Sinne sind in höchster Bereitschaft!
-Weiss nur nicht, was ich zuerst bestelle; – Tickets nach Marokko oder Lammschulter beim Metzger!
Oh…wie wunderbar diese Lammbochettes doch schmecken auch in mir löst bereits der Duft immerwieder Feriengefühle aus.
-Was für mich auch dazugehört ist der legendäre „salade maroccaine“ mit geschälten Peperoni, Tomaten und Zwiebeln….
Werde mir dies am Wochenende nachkochen und mir ein Stück Marokko in die Schweiz holen.
Danke für die Inspiration
Randi, ich nehme bitte auch ein Ticket! Gute Idee, samiroes, grüne Peperoni, gell?
-Ja genau grüne Peperoni.
-Am besten auf der Holzkohle etwas anschmürzeln, dann lässt dich die Schale
leichter abziehen.
Korianderliebhaberinnen ruhig dem Salat etwas vom Kraut zugeben.
Ich lass ihn lieber weg.
Hallo Claudio,
da mich dieser Beitrag so angelacht hat 🙂 liegt jetzt eine Lammschulter vom Eifler Urlamm im Kühlschrank und wartet darauf, aufgespießt zu werden 😉 Kann man das marinierte Fleisch evtl. auch länger als die zwei Std. marinieren, vielleicht 24h? Sollte ich dann das Salz in der Marinade weglassen? Würde mich über eine Antwort freuen 🙂
-Herzlichst
Nadja
Eifler Urlamm? Das klingt gut, liebe Naddi! Ich würde dieses sicherlich zarte Fleisch nicht so lange marinieren. Eine Ölmarinade für den Grill ist im Gegensatz zu Marinaden mit Wein, Essig und anderen sauren Flüssigkeiten ohnehin nicht für ein langes Marinieren geeignet. Das macht man eher mit Bratstücken, die dann lange geschmort werden. Wünsch dir gutes Gelingen!
-Danke für die schnelle Antwort Claudio 🙂
-Ich liebe die marrokanische Küche! Diese Ideenvielfalt und vielen Kombinationen, die sonst für den Deutschen Gaumen eher ungewöhnlich sind. Besonders Minze und Lammfleisch 🙂 Das ein oder andere wird beim Grillen bestimmt nachgemacht,die Spieße kann ich mir sehr gut vorstellen. Liebe Grüße aus Meran 🙂
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