Cappuccio e Cornetto

Cappuccino e Cornetto

Seit bald vier Wochen ist das mein Frühstück: Un Cappuccio e un Cornetto.

Wieder einmal bin ich auf einem Giro d’Italia. Von Ligurien bis Venetien, über die Emilia-Romagna zu den Marken, Abruzzen, Molise und Apulien. Auf der Suche nach traditionellen, regionalen Gerichten. Und dem Rezept für Dolce Vita.

Dabei ist mir aufgefallen: Italien weckt den Italiener in mir!

In der Schweiz würde ich niemals mein Gipfeli in den Cappuccino tunken. Hier schon. Ganz ungezwungen. Es schmeckt fantastisch! Egal ob leeres oder mit Marmellata oder Cioccolata gefülltes Cornetto.

Und fast alle tun es. Mit Ausnahme von Frauen. Ich habe tatsächlich noch nie eine Frau beobachtet, die sich wie ein Alpöhi über seine Milchkaffeeschale beugt und an einem triefenden Cornetto schlürft.

Besonders elegant sieht es wirklich nicht aus. In der Theorie. Aber wie so oft, hebeln die Italiener im Alltag die Gesetze der steifen (und allzu oft bideren) Etikette aus und es wirkt total akzeptabel.

Dann tragen sie zum Beispiel ihre braungebrannten Körper in Unterleibchen spazieren und es sieht super aus. Tragen abends(!) braune Schuhe ohne Socken zu Hochwasserhosen und es sieht Hammer aus. Schütten Gassosa in den Wein und es schmeckt grossartig!

Also, so lange ich noch im Bel Paese bin, tunke ich weiterhin mein Cornetto im Cappuccio. Mal schauen, wie schnell ich diesen Ritus ablege, sobald ich wieder daheim bin.


11 Kommentare zu Cappuccio e Cornetto

  1. Bonjour Alsace am 26. Juli 2015 at 14:12:

    Zum Thema „abends tragen Herren keine braunen Schuhe“ hat mich kürzlich die Freundin unseres Sohnes belehrt als ich völlig entsetzt ein Foto der beiden in Abends-Ausgeh-Outfit und meinen Sohn in eben solchen braunen Schuhen angeschaut habe… das sei absolut korrekt und sowieso sehr modern. Ich bin noch immer fassungslos 😉

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  2. zeilentiger am 26. Juli 2015 at 19:49:

    Schön beschrieben. – Meine Allgäuer Familie hat da keine Hemmungen, in den Kaffee zu tunken. So was, ich wusste gar nicht, dass wir auch einen inneren Italiener haben. Nur mit der Eleganz des Tragens klappt es nicht ganz so. 😉

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  3. capitan am 26. Juli 2015 at 22:27:

    Weder dort noch hier würde ich das tun. Das ist wohl meine feminine Seite. Es sieht nämlich wirklich komisch aus. Dabei war ich gerade drei WOchen in Italien. Von Südtirol über Milano nach Cortemillia. Von dort nach Genua und Rapallo und dann nach Venedig. Manchmal arbeitend, oft essend.

    😉

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  4. Susanne am 27. Juli 2015 at 10:00:

    Hüstel. Ich hab wohl keine feminine Seite. Denn ich würde jederzeit das Cornetto in den Cappuccino tunken….und auch das Croissant in den Café au lait.

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  5. Rolf Zullig am 27. Juli 2015 at 18:36:

    Immer! – Das ist obligatorisch! (Hab leider nicht viele Moeglichkeiten, das zu praktizieren…)

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  6. Claus am 29. Juli 2015 at 07:00:

    Tu´ mir mal´ n Gefallen und mach ein Foto von dir in Hochwasserhosen 😉

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  7. Magdi am 31. Juli 2015 at 09:19:

    Haha, du hast vergessen zu erwähnen, dass dies nur alte Männer ohne Zähne machen.

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  8. Claudio am 31. Juli 2015 at 11:16:

    100 Punkte für deinen Sohn, Bonjour Alsace! Üben, üben, üben, zeilentiger. Noch ein paar Italienreisen, dann schaffst du das auch, capitan 😉 Also doch, Susanne. Fehlen die Gipfeli oder der Cappuccino down under, Rolf? Stell dir einfach den jungen Mastroianni vor, Claus. Die tun das aber nur zuhause, Magdi, al Bar gibts Hochprozentiges.

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  9. Magdi am 31. Juli 2015 at 18:56:

    Wie neulich in Malcesine um 6.00 Uhr früh einen caffé corretto :)Mir hats die Zehennägel aufgerollt!!

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  10. Daniela am 18. August 2015 at 09:51:

    Lieber Claudio, hast Du vielleicht ein wirklich gutes Cornetti-Rezept? Ich liebe die Dinger und habe sie aber noch nie so hinbekommen wie in Italien 🙁 Wir waren dieses Jahr übrigens dank Deines Tipps hier schon zum zweiten Mal im Opera02 – schreckliche Schicksale 🙂

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  11. Claudio am 18. August 2015 at 21:58:

    Oh, Gott, nein, Daniela. Leider. Da trau ich mich nicht ran. Blätterteig? Hohe Schule. Echt? Opera02? Cool!

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