Fette Freude

Ciauscolo

Wurstbrot würd ich das nicht nennen – schon eher fette Freude.

La Nutella del contadino – die Nutella des Bauern.  So wird der Ciauscolo genannt.

Eine traditionelle Salami aus der Region Marken. Die ist so weich, die lässt sich direkt aufs Brot streichen. Vorzugsweise auf ein richtig gutes, rustikales Bauernbrot. Eines mit einem feinen Sauerteig- oder Holzofen-Geschmack. Am besten beides.

Kauf- und Degustationszwang für alle, die demnächst Italien nach Delikatessen durchstreifen.

Der Ciauscolo oder auch Ciavuscolo oder Ciabuscolo ist sehr aromatisch, schmeckt nussig, speckig und besteht (hoppla!) zu 50% aus Fett, weshalb das Brät sehr weich ist. Gutes Fett. Schmeckt wahnsinnig reich und ist bestimmt super gesund. Gesünder als jeder Light-Schwachsinn. Da wett ich drum.

Die vorwiegend fetteren Teile vom Schwein wie Pancetta, Schulter sowie Abschnitte von Schinken und Lende werden sehr fein gecuttert. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Fenchel und Vino cotto, eingedickten Traubenmost, anschliessend in Naturdarm abgefüllt und mild geräuchert.

Nach einer kurzen Reifezeit von 4 bis 8 Wochen ist sie bereits genussbereit.

Die wahrscheinlich letzten frischen Borlottibohnen dieses Jahr haben mich etwas melancholisch gestimmt.

Borlotti

Ich hab sie weichgekocht und lauwarm mit scharfer Rucola zu einem meiner liebsten Salate kombiniert. Mit gutem Olivenöl, Aceto tradizionale, ordentlich Salz und schwarzem Pfeffer gewürzt und mit diesem aussergewöhnlichen Ciauscolo und Brot zu einer unwiderstehlichen einfachen Mahlzeit hochgeadelt.


6 Kommentare zu Fette Freude

  1. lieberlecker am 8. Oktober 2015 at 19:21:

    „Oh, super – hab ich alles grad da, das mach ich mir jetzt!“
    … würd ich gern sagen, aber das wäre einfach bloss gelogen!
    🙁
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  2. Georg am 8. Oktober 2015 at 21:24:

    Der Salat sieht fantastisch aus, die Bohnen waren in diesem Jahr auch fantastisch.

    Aber wo bekommt man eigentlich Vino cotto?

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  3. Claudio am 8. Oktober 2015 at 22:51:

    Andy, hatte ungelogen einen freudigen Herzhüpfer bei deiner ersten Zeile, so: Waas, der hat tatsächlich Ciauscolo im Haus?! Ich hätts dir so gegönnt. Bitte schau mal, ob du die nicht irgendwo in Zürich bekommst und sonst beim nächsten Italienurlaub einpacken, versprochen?

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  4. Claudio am 8. Oktober 2015 at 22:59:

    Da sind wir auf der gleichen Wellenlänge, wie ich auf deinem schönen Blog sehe, Georg. Vielleicht findest du in MUC einen italienischen Weinhändler, der ne Flasche hat oder online? Ich hab dieses Jahr eine vom Besitzer des Agriturismo geschenkt bekommen. Der Wein wird vor allem von Familien auf dem Land für den Eigengebrauch hergestellt.

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  5. Georg am 9. Oktober 2015 at 02:49:

    Danke für das Lob, Claudio.

    Ich habe neulich in Mantova ein tolles Kochbuch gekauft, wo immer die Rede von Vino cotto ist. Deshalb möchte ich den so gerne kaufen. Gibt es da empfehlenswerte Marken oder sowas oder ist der sowieso immer von irgendwelchen kleinen Herstellern?

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  6. Claudio am 9. Oktober 2015 at 07:58:

    Hab noch nie welchen gekauft, Georg. Immer nur von privater Produktion aus den Marken und Abruzzo gekostet. Aber online gibt es diverse Angebote. Ob die was taugen, kann ich dir leider nicht sagen.

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