Sardinen gegrillt

Vergessen wir nicht die kleinen Fische für einen grossen Grillauftritt: Sardinen!

Sardinen sind so, wie soll man es sagen? Richtige Fische! Nicht so ein zierlicher Edelfang, von dem man nur glasig gedämpfte Filets isst. Nein, mehr so von der Sorte kleine, fette, sexy Biester, die auch mal Hitze, Rauch, Schärfe und Säure aushalten. Also best Barbecue Buddies irgendwie.

Ich mag sie gegrillt über Holzkohle. Und hört mir bloss auf mit Marinaden und Kräuterfüllung. Das fällt beim Wenden alles nur raus, tropft runter oder verbrennt. Garnitur kommt nach dem Grillen dazu. Und damit sie auf dem (heissen) Rost garantiert nicht kleben, brauchen wir sie nur zu salzen, fertig.

Die frischen oder aufgetauten Sardinen auf eine Arbeitsfläche legen. An der Schwanzflosse fassen und mit dem Messerrücken Richtung Kopf schuppen. Unter fliessendem Wasser reinigen.

Zum Ausnehmen zuerst den Kiemendeckel anheben, ein scharfes Messer ansetzen und dann im 45 Grad Winkel zum Körper hin runterschneiden. Mir den Fingern die Kiemen packen und entfernen. Nun sollte der Fisch einen sauberen V-Schnitt zwischen Kopf und Körper haben.

Messerspitze an der Brust ansetzen und den Bauch mit einem nicht zu tiefen Schnitt bis fast zur Schwanzflosse aufschlitzen. Jetzt kann man mit dem Messerrücken in einer einzigen Bewegung die Eingeweide von vorne nach hinten herausstreichen und abtrennen. Fertig.

Nochmals unter fliessendem Wasser reinigen und anschliessend mit Küchenkrepp sehr gut trocknen. Dann grosszügig beide Seiten einsalzen und sich um die Garnitur kümmern. Zum Beispiel:

Peperoncino kleinwürfeln, Petersilie hacken, Frühlingszwiebel in Scheiben schneiden, Kapern wässern und mit wenig Olivenöl mischen.

Bevor man die Sardinen auf den Rost legt, das Salz, das der Haut noch etwas Feuchtigkeit entzogen hat, abtupfen. Über mittelintensiver Glut braten. Sobald die Haut goldgelb schimmert, Fische wenden und fertig garen.

Auf Teller verteilen, mit der Garnitur bestreuen, mit bestem Olivenöl und nach Belieben mit gutem Weissweinessig oder Zitronensaft beträufeln.

Und ja, am liebsten esse ich Sardinen von Hand!


12 Kommentare zu Sardinenfans hier? Hand hoch!

  1. Barbara am 3. Juni 2016 at 20:33:

    Hand hoch! 🙂

    Kleine, fette, sexy Biester, die auch mal Hitze, Rauch, Schärfe und Säure aushalten – genau, das trifft’s. So bin ich ja auch (fast) und diese direkte Art, einen ehrlichen Fisch auf den Grill zu hauen, das mag ich.

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  2. Claudio am 3. Juni 2016 at 23:51:

    Und noch was, liebe Barbara, stillen dir Sardinen auch so sehr das Fernweh?

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  3. Erich am 4. Juni 2016 at 00:34:

    So werden Fische auf dem Land in Thailand gegrillt, bei den Leuten zuhause, simpel. Auf Maerkten werden groessere Fische oft mit Salzkruste gegrillt.
    Gruss aus Chiang Mai, Erich

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  4. Claudio am 4. Juni 2016 at 08:32:

    Ich sags ja, Fernweh, lieber Erich. Meine besten hatte ich bei der Familie meines Schwagers in Marokko. Geduldig gebraten auf einem kleinen Tongrill.

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  5. Barbara am 4. Juni 2016 at 19:18:

    Fernweh ja, da hast Du recht, Claudio. Aber ehrlich gesagt nimmt es eher zu, weil ich damit wie Ihr auch Erinnerungen oder Reisesehnsüchte verbinde – und dann gerne wegfahren würde… 🙂

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  6. Gerhard am 5. Juni 2016 at 18:20:

    Hallo Claudio!
    In einem früheren Beitrag hast Du geschrieben, dass man beim Grillen den Fisch nicht schuppen soll, damit die Haut nicht festklebt.
    Liebe Grüße aus Wien
    Gerhard

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  7. Claudio am 5. Juni 2016 at 21:46:

    Bester Gerhard, dass du das noch weisst? Stimmt genau. Das mache ich bei grösseren Fischen wie Brasse oder Wolfsbarsch immer noch so. Deren Fleisch ist etwas delikater und weniger fett. Abgesehen vom Antihaft-Effekt bewirken die Schuppen auch, dass das Fleisch saftiger bleibt. Die Sardellen hingegen sind weniger lang über der Glut und man kann die knusprige Haut mitessen. Das Wichtigste in beiden Fällen ist, den Fisch gut zu trocknen, dann zu salzen und nochmals zu trocknen, damit sie nicht kleben bleiben. Servus!

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  8. brittakama am 7. Juni 2016 at 21:15:

    Ja, hiiiier 😀 ich liebe Sardinen, weiß ja nicht, ob das bei euch in der Schweiz genauso ist, aber den Deutschen sind Sardinen wohl nicht gut genug… grummel. Man bekommt sie selten zu kaufen, allerdings hab ich jetzt ein türkisches Geschäft entdeckt, wo man welche bekommt.
    Ich mag sie auch am allerliebsten gegrillt und könnte gerade den Teller aus dem Monitor beißen!

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  9. Claudio am 8. Juni 2016 at 09:49:

    Jaja, auch in der Schweiz selten zu sehen und für meine Begriffe auch total unterschätzt. Im Gegensatz zu diesem doofen Pangasius!

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  10. Mari am 24. Juli 2016 at 16:17:

    So,so….die Rezepte sehen doch alle sehr köstlich aus….ich habe mich erst einmal für die Auberginen an Pasta entschieden. Gerade schmort sie im Ofen und verbreitet schon ihren Duft. Ich bin sicher, dass es münden wird. Danke für die kulinarischen Anregungen

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  11. Augustin am 10. August 2016 at 17:51:

    Na… dann gehen meine beiden Arme mal ein großes Stück nach oben, denn ich liebe Sardinen und vor allen Dingen so wie du sie zubereitet hast. Ganz ähnlich mache ich das auch immer.

    Sardinen sind toll!

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  12. Alexander am 11. Februar 2017 at 21:01:

    Das mit den Marinaden usw weglassen vor dem grillen klingt sinnvoll. Muss ich auch mal machen. Is schon richtig das es nur abtropft oder runterfällt oder sonst was.

    Gruß
    Alex

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