Amarene Sauerkirschen

Wir haben in unserem Garten einen Weichselkirschbaum. Klein und knorrig. Mit besonders kleinen, kompakten Blüten. Zumindest im Vergleich zu unserem grossen Hoch – um nicht zu sagen: Dickstamm-Kirschbaum.

Endlich habe ich es dieses Jahr geschafft, die wenigen Kirschen zum richtigen Zeitpunkt abzulesen und daraus nicht Weichselkirschenmarmelade zu machen, nein, die find ich nicht so, sondern: Amarene!

Die mag ich besonders zu Panna cotta. Man muss sie lediglich kurz abspülen und dann zum Mazerieren mit Zucker vollständig bedecken. Nach 24 Stunden kocht man Saft und Zucker 10 Minuten sirupartig auf. Diesen Sirup über die Kirschen giessen und nochmals 24 Stunden ziehen lassen.

Saft erneut aufkochen und sirupartig eindicken lassen. Kirschen zum Schluss 5 Minuten mitköcheln. Alles in sterilisierte Einmachgläser verteilen und die Gläser auf den Deckel stellen, damit sich ein Vakuum bildet. Fertig ist die sommerliche Köstlichkeit, die natürlich auch zu anderen Desserts oder zum Frühstücks-Joghurt passen.

Am liebsten sind sie mir aber zu Panna Cotta.

Panna Cotta Amarena

Auf dieser Welt gibt es leider viel zu viele, viel zu schlechte Panna Cotta. Meistens ist sie zu kompakt, weil zu viel Gelatine verwendet wird. So ein Rahm-Wackelpudding ist einfach nur grauslich. Eine gute Panna Cotta hält gerade so knapp zusammen. Wenn man sie ansticht, muss sie beinahe schon zerfliessen. Zumindest aber seidig-cremig sein. Meine geht so:

Zutaten
5 dl Vollrahm
1-2 EL Zucker
1 Vanilleschote
2 Blatt Gelatine

Zubereitung
Der Clou: Panna Cotta heisst gekochte Sahne. Also Rahm bitte köcheln und nicht (wie oft in Rezepten beschrieben) einfach nur erwärmen.

Gelatineblätter 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen. Vanilleschote auskratzen. Rahm, Zucker und Vanillemark zum aufkochen. Hitze reduzieren und 10 Minuten unter Rühren sanft weiterköcheln.

Gelatineblätter gut ausdrücken und in der heissen Panna Cotta auflösen. Durch ein feines Sieb in ein grosses Gefäss giessen und 5 Minuten abkühlen lassen.

Nochmals umrühren und durch ein feines Sieb in kleine Förmchen oder auch eine einzelne Auflaufform giessen. Mindestens 6 Stunden durchkühlen lassen.


9 Kommentare zu Sommer ist: Amarene einmachen.

  1. Amgelo Volpe am 11. Juli 2018 at 21:27:

    Halllo Claudio
    Hast du eine Mengenangabe betreffend Verhältnis Kirschen und Zucker?
    Gruss
    Angelo

    -
  2. Claudio am 13. Juli 2018 at 08:08:

    Salve, Angelo, Grundrezept ist 500 g Zucker auf 1 kg Kirschen.

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  3. Angelo Volpe am 13. Juli 2018 at 20:56:

    Benissimo, grazie mille:)

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  4. Matthias am 17. Juli 2018 at 17:58:

    Lieber Claudio,

    mit großer Freude verfolge ich Deinen Blog, probiere mich durch dieses und jenes Rezept und bin vollkommen zufrieden mit Deinen Beschreibungen. Dieses mal jedoch habe ich eine vielleicht etwas dumme Frage und ja, ich weiss, es gibt solche (eben dumme) Fragen nicht!

    Müssen die Kirschen bevor man sie mit Zucker überdeckt entsteint werden? Ich habe sie nicht entsteint, mich aber gefragt, wie sie Saft ziehen sollen.

    Nun sitze ich vor meinen Kirschen und warte, dass sie dieses tun!

    Lohnt sich mein Warten oder hätte ich Entsteinen sollen?
    Liebe Grüße Matthias

    -
  5. Angelo Volpe am 17. Juli 2018 at 18:04:

    Hallo Matthias
    Iich erlaube mir und hoffe es ist ok, hier zu antwortem.
    Habe grade in diesem Augenblick den Fond abgegossen und koche diesen ein.
    Ich habe die Kirsdhen entsteint.. Ich glaube ohne ensteinen passiert nicht viel, da die Früchte keinen
    Saft abgegen können. Die Kirschen waren über Nacht im Kühlschrank, das ist auch nicht optimal denn der Zucker löst sich nicht richtig auf. In der Küche stehen lassen und sbdecken funktioniert besser.
    Viel Erfolg!!

    -
  6. Claudio am 18. Juli 2018 at 09:37:

    Guten Morgen, ihr zwei. Ich gehöre zur Fraktion Kirschen nicht entsteinen. Ich mag es, wenn die Form intakt bleibt. Man kann sie aber selbstverständlich auch vorher entsteinen, dann saften sie bestimmt noch mehr. Ich hatte sie mit einem Gitter abgedeckt bei Zimmertemperatur stehen – der Zucker hat sich komplett aufgelöst und es hatte sich Saft gebildet. So lange ihr noch Kirschen bekommt, kann ich euch auch noch mein Lieblingsrezept für Kirschpfannkuchen ans Herz legen (übrigens auch ohne die Kirschen zu entsteinen): https://www.anonymekoeche.net/?p=2304

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  7. Angelo am 18. Juli 2018 at 12:00:

    Wow,das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die Kirschen unentsteint Wasser lassen. Den Kirschpfannkuchen probiere ich dann auch noch aus. Nach den eingelegten Balsamico Kirschen, den Amarenas dachte ich das wärs erstmals mit dem Kirschenwahn:))
    Gutes Gelingen…..

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  8. Sarah am 30. Juli 2018 at 10:40:

    Hallo Claudio, das Rezept kommt mir gerade recht, da ich Panna Cotta als Nachspeise für ein Menü geplant habe, in dem auch dein Wildschweinragu auftauchen wird. Mein altes Panna Cotta Rezept enthält fast doppelt so viel Gelatine. Wie serviere ich die Panna Cotta am besten, wenn ich sie in einer einzelnen Auflaufform erkalten lasse? Nocken ausstechen?

    Liebe Grüße
    Sarah

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  9. Claudio am 31. Juli 2018 at 10:02:

    Oh, das klingt gut, liebe Sarah. Ja, am besten Nocken ausstechen oder, wenn du es schaffst, wie Eiscreme mit einem Löffel Nocken „rollen“. Gutes Gelingen!

    -

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