Caprese Burrata

Mein liebster Sommerteller. Könnte ich gerade jeden Tag essen. Reife Cuore di Bue Tomaten aus Italien, Pesto alla Genovese und eine abartig gute Burrata aus dem Cilento. Salz, Pfeffer, bestes Olivenöl und – kein Essig! Zu dominant.

Simplicity strikes again. Wenig Zutaten, aber die besten, die es gibt. Weil, sind wir ehrlich – 99 Prozent von dem, was als «Caprese Salat» serviert wird, ist einfach nur erbärmlich.

Gross jammern könnte ich auch über das alljährliche Tomatenfiasko in der Schweiz. Der Einzelhandel verbannt ab Juni bis September sämtliche Tomaten aus Italien (Schutzzölle sei Dank) und zwingt Konsumenten Schweizer Tomaten in lamentabler Qualität zu kaufen.

Bei einem Detaillisten habe ich nicht weniger als 18 Sorten Schweizer Tomaten gezählt. Die Hälfte davon waren Hors Sol Gewächshaustomaten mit null Geschmack. Abgerundet wird das Tomatensortiment mit Billigtomaten aus dem Horroranbaugebiet Almeria oder – dieses Jahr zum ersten Mal gesehen: Senegal! Die Foodwelt wird immer verrückter.

Zum Glück gibt es noch italienische und türkische Gemüsehändler. Bei denen finde ich Cuore di Bue, Datterini, Pachino, San Marzano oder Sardische Tomaten. Zu horrenden Preisen zwar, aber immerhin. Manchmal gibt es auch gute heimische Tomaten vom Markt. Aber da muss man sich bis August gedulden. Die Schweiz ist nun mal kein Tomatenland. Auch wenn das Bundesamt für Landwirtschaft dies freilich anders sieht.


7 Kommentare zu Sommer ist: Tomaten und Burrata.

  1. Thomas am 16. Juli 2018 at 10:21:

    Liebe Claudio,

    dem kann ich nur beziehungsweise muss ich wohl zustimmen. Wobei, eine kleine Anmerkung sei aus der Nördlich-der-Alpen-Perspektive erlaubt. Die italienischen Tomaten sind zwar grandios, besonders die Pomodorino del Piennolo del Vesuvio DOP zur Vorweihnachtszeit. Doch trotz Deinem Heimatpatriotismus, eine Berner Rose aus hiesiger Bodenhaltung ohne Dach voll ausgereift hat schon ein tolles Aroma. Ist aber weder in der EU, noch in der Schweiz sehr schwierig zu beschaffen, da sehr empfindlich. Wenn wir mal wieder am Rheinknie sind, könnte ich ein paar Belegexemplare liefern oder wenn Du dich mal nach Freiburg (Breisgau) verirrst.

    Gruß

    Thomas

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  2. Claudio am 17. Juli 2018 at 16:17:

    Gebe ich dir voll recht, Thomas, doch wir reden hier von extrem seltenen Exemplaren. Selbst von sehr talentierten Hobbygärtnern bekommen wir immer wieder grosszügig Tomaten geschenkt. Leider sind sie meistens zu dickschalig und/oder zu porös. Aber immerhin gibt es davon guten frischen Tomatensugo 😉

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  3. Bea am 24. Juli 2018 at 14:23:

    Die Berner Rosen aus dem eigenen Garten ertragen nichts ausser ein bisschen Vanille-Salz. Alles andere wäre eine Gewaltanwendung. Wichtig in diesem Zusammenhang ist ein Phänomen, das wir von den Spargeln nur zu gut kennen: Zwanzig (20) Minuten nach der Ernte, sollten sie auf dem Teller liegen – dann sind sie noch warm von der Sonne, und so muss es sein. So etwas schaffen italienische Tomaten in der Nordschweiz nie.

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  4. Claudio am 24. Juli 2018 at 15:02:

    Diesen geläuterten Worten ist nichts hinzuzufügen. Das, liebe Bea, ist natürlich der paradiesische Idealfall.

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  5. Richard am 25. Juli 2018 at 10:00:

    Der paradeisische Idealfall, wie man im österreichischen Osten sagen könnte.

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  6. Claudio am 26. Juli 2018 at 11:06:

    Und wie man das sagen könnte, lieber Richard!

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  7. Wolfgang Bussemer am 20. September 2018 at 15:43:

    Hallo Claudio,
    jetzt im Spätsommer noch eine Variante mit Burrata!

    Ein neuer Apfel fein geschnitten, etwas Balsamico Bianco und
    Olivenoel. Pfeffer, wenig Salz. Darauf den Burrata, köstlich
    und frisch.

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