Bruce Willis Style

Pata Negra und Hauswein für Fortgeschrittene

Kann man essen und gleichzeitig wirken wie Bruce Willis?

Yeeaahh, man kann!

Claudio hat es mir gezeigt: Ein positives Erlebnis der dritten Art. Wir (Claudio & Comenius) haben im Lichtfeld 4 unsere Trophäen ausgestellt.

Was isst man während einem Ausstellungsaufbau?

Ok, ich sag euch, was man während einem Ausstellungsaufbau essen MUSS.
Claudio hat den Style und eine kleine neue Welt für mich eröffnet.

Man nehme 2 Flaschen Wein um die 8 – 12 Franken, 2 Scheiben wirklich dick (mindestens 2,5 cm) geschnittenen Pata Negra-Schinken (besser sogar 3 cm) für 2 Personen ab 16 Jahren.

Ja, auch ich hab gedacht, Scotty hat mich 2000 Jahre zurück gebeamt. Fleisch, roh, dick, zäh, voller archaischem Geschmack und dazu den holzig-klotzigen Hauswein. What the fuck?

Claudios eröffnende Essens-Taktik war folgende: Open the bottles, und jeder halte sie in der Hand wie ein hart krüppelnder sizilianischer Arbeiter (unbedingt die Flasche am Hals halten, als wärs ein Bier). In der anderen Hand die 350g Pata Negra-Schnitte, bereit zum reinbeissen (man kann sich trotzdem noch am Arsch kratzen, mit der Fleischhand gehts ein bisschen besser).

Dann beisst man in das Fleischstück, als hätte man es selbst gejagt und geschossen, kauen, kauen, kauen. Noch 8x kauen, danach mit Wein spülen, als wärs Wasser.

Lasst den Wein über das gekaute Fleisch in den Schlund gleiten und dann sehet und staunt, was passiert.

Wahrscheinlich das Beste, was mir kulinarisch offeriert wurde, nebst den 2,5 x 1 x 0,3 cm in China.

JA, ICH WEISS WAS IHR DENKT.

Ist mir auch egal. Aber wers schon mal getan hat, weiss, wovon ich rede. Selbst die Schwester meiner Freundin, Nicole Hartmann, Innenarchitektin, hat es getan. Sie hat es verstanden! Und sie ist wirklich das Gegenteil von mir: gebildet, feinfühlig, hübsch, eine kleine Halbgöttin!

Probiert es, und sagt mir, warum es das zweitbeste Essen war, das ich je zu mir genommen habe.

Helft mir.


7 Kommentare zu Bruce Willis Style

  1. Mike Seeger am 10. November 2007 at 16:40:

    Mich würde dann doch interessiern, ob sich auch die „Halbgöttin“ dazu hat hinreißen lassen, sich am Allerwertesten zu kratzen. Das Szenario wäre ja sonst nicht perfekt, oder?
    Ich probiere das aus. Mit einem Rosso di Toscana und mangels Pata Negra mit westfälischem Knochenschinken.
    Den „hart krüppelnden sizilianischen Arbeiter“ möchte ich mir dann aber doch nicht vorstellen, schon gar nicht dazu einladen. Meine Wohnung ist nicht behindertengerecht.
    @ Claudio: Bourdain ist „in Arbeit“
    Herzlichst
    Mike

    -
  2. comenius am 10. November 2007 at 19:08:

    WARTE MIKE, WARTE. nimm doch anstatt einem westfälischen knochenschinken einen parmaschinken. bitte. vieleicht ist es auch erwähnenswert, dass das essen noch toller ist wenn mann wirklich (gekrüppelt-schweitzerdeutsch für hart arbeiten) gearbeitet hat. der rosso ist perfekt. und nicht vergessen, wie wasser über die kaumasse gleiten lassen.
    also, lass mich wissen obs für dich auch ein esserlebnis war, gell ?

    das mit der halbgöttin ist anderst, sie ist ja das gegenteil von mir. sie macht das nicht. sicher nicht.
    und mike, aporopos bourdain, wusstest du, dass ich schon 3 mal bei ihm im les halles in manhattan gespiesen habe ? ich durfte sogar zu den mexicanern in die küche. (irgendwo gibts noch ein foto davon, das gehe ich jetzt mal gleich suchen).

    -
  3. Mike Seeger am 10. November 2007 at 19:53:

    Ob des „Gespiesenen“ ist mein Neid Dir gewiss. Parmaschinken so dick? Hab ich mich einfach nicht getraut. Versuche ich aber. Nachdem ich im Garten „gekrüppelt“ habe, obwohl ich ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass Du mich nur „verpo-po-en“ (hochdeutsch, für „auf den Arm nehmen“;-)möchtest.
    Trismus’ische Grüße
    Mike

    -
  4. Claudio am 11. November 2007 at 03:39:

    Dochdochdoch! Das ist ja gerade der Clou: Sooo dick! Nur weil Parma- und Serranoschinken so teuer sind, traut sich niemand, den dick aufzuschneiden. Bullshit! Wer hart arbeitet, soll sich was gönnen. Also, mindestens 2 cm, Mike! In Italien wird Rohschinken übrigens auch oft in Cubetti, also Würfelchen, aufgetragen. Zum Vergleich: Stell dir vor, wir würden gekochten Beinschinken nur in dünnen Scheiben essen – so ein Quatsch!

    -
  5. comenius am 11. November 2007 at 04:08:

    keine verarschung. ehrenwort!

    -
  6. katha am 11. November 2007 at 13:17:

    kenne hier zwei hervorragende beinschinkenquellen. wären grund genug für einen wienbesuch, die herren. wird selbstverständlich von hand geschnitten so dick wie wünschen.

    -
  7. Claudio am 12. November 2007 at 22:21:

    Erst die Linzer dann den Schinken, danach konntens nur noch hinken!

    -

Kommentieren

 


Handcrafted by kubus media.