Kennen Sie Carli?

Läuft seit 100 Jahren wie geschmiert, Olivenöl-Direktverkauf von Fratelli Carli.

Natürlich ist es die romantischere Vorstellung, das sorgsam ausgesuchte Olivenöl extra vergine stamme von einem liebenswert knorrigen Olivenbauern.

Einem Olivenbaumflüsterer, der seinen Früchtchen an seinen fünf Bäumchen jeden Tag ein lustiges Liedchen auf seiner Maultrommel vorspielt. Und wenn sie die perfekte Reife erreicht haben, huscht er in seine von den Römern erbaute Steinmühle und füllt – nur für uns und ein paar Freunde – einige wenige Fläschchen kaltgepresstes Olivenöl ab.

Deshalb ist man skeptisch, wenn man zum ersten Mal den grossen Parkplatz auf dem Firmengelände der Fratelli Carli in Imperia ansteuert. Es regnet seit Tagen und es ist unerwartet kalt für einen April an der Ligurischen Küste.

Graue Gewerbezone statt grüne Olivenbäume.

Aber man ist froh, dass man dieses Ausflugsziel gefunden hat und seinen Kindern nicht alle zehn Minuten erklären muss, dass heute kein guter Tag ist, um am Strand spielen zu gehen.

Finale Ligure, frei von Massentouristen und massenwareandrehenden Verkäufern.

Eigentlich sind wir wegen dem Olivenbaum-Museum hier. Und es wird sich herausstellen, dass es das kultivierteste  – und intakteste – Museum ist, in das man in Italien je einen Fuss gesetzt hat.

Gescheite Ernährungsphilosophie per Knopfdruck

Doch vorher frage ich, mehr aus Jux, den Portier, ob man nicht auch den Betrieb besichtigen dürfe. «Wie viele Personen, vier? In 25 Minuten ist jemand da, der Ihnen gerne alles zeigt.»

Wie bitte, eine individuelle Führung ohne Anmeldung? Hab ich Oliven auf den Ohren? «Leider sehen Sie nur die Abfüllerei. Die letzten Oliven wurden vor einem Monat gepresst. Aber besuchen Sie doch inzwischen unseren Laden, dann machen Sie die Führung und am Schluss das Museum. Oder ganz wie Ihnen danach ist.»

«Ain moo-ment, doitch speaking froilain kommte!»

Er hat Laden gesagt. Das hier ist ein Concept Store. Das Angebot reicht quer durch das Carli Olivenölsortiment zu hübsch eingemachten Pasten und Gemüsen, über Kosmetika auf Olivenölbasis bis zu einer Showküche mit angegliederten Schulungsräumen. Ein Kamerateam ist vor Ort und interviewt einen unverschämt gut gekleideten Marketingmann von Carli.

Eroberung von Feinschmeckerherzen mit einem kleinen Olivenölimperium

Die machen das gut, die Carlis, denke ich. So was von offen und gegenwartsnah. Vor hundert Jahren radelte der junge Carli mit seinen schweren Ölflaschen von Tür zu Tür. Und auch heute wird ohne Zwischenhandel ausschliesslich direkt an Private verkauft. Nur über Postversand oder Webshop. Keine nervigen Anrufe, keine lästigen Vertreter.

Sieht einen ausgefüllten Arbeitstag vorbeiziehen und ab und an neugierige Kunden

Die machen das gut, die Carlis. Die deklarieren, woher die Oliven für ihre nativen Olivenöle herkommen und warum nur gute Oliven ein gutes Olivenöl ergeben. D.O.P. (goldene Etikette) Ligurien, Fruttato (gelbe Etikette) Italien, Delicato (weisse Etikette) Spanien. Die „Blends“ werden ähnlich den Kriterien einer guten Weinassemblage selektioniert.

Jeder bekommt das, wofür er bereit ist, zu zahlen. Und die aktuellen Werte der chemischen Analyse liegen jeder Lieferung bei.

Ich sags mal so, für einen modernen Grossbetrieb liefert Carli anständiges Olivenöl zu einem fairen Preis. Das wird mich natürlich nicht davon abhalten, einem liebenswert knorrigen Olivenbauern Öl abzukaufen, wenn ich wieder einmal einem begegne. Auch wenn damit noch lange keine Gewähr für gutes Olivenöl gegeben ist.

Ich persönlich mag das eher sanfte ligurische Olivenöl. Wobei Carlis limitiertes D.O.P. aus ligurischen Taggiasche Oliven das kräftigste ist, nach frischen Mandeln und grünen Tomaten schmeckt. Es ist angenehm pikant, aber nicht zu kratzig.

Beim Einkauf in der Region hatte ich Glück und erwischte von den stacheligen Artischokken aus Albenga. Weichgeschmort und lauwarm serviert mit Büffelmozzarella und Carlis D.O.P. Olivenöl – eine Offenbarung.

Schlechtes Wetter an der ligurischen Küste führt aber nicht nur in Museen und Werksbesichtigungen sondern auch zu ausgedehnten Restaurantbesuchen. Einige typische Spezialitäten mit kuriosen Namen hatte ich zuvor noch nie gegessen:

Brandacujon ist ein sehr gelungener „Kartoffelsalat“ mit Stockfisch.

Cappon Magro ist ein traditioneller Genueser Meersteller mit grüner Sauce.

Negje (sprich „nesche“) sind frittierte „Hostien“ mit einer Kalbs-/Gemüsefüllung.

Trofje einmal nicht mit dem obligaten Pesto alla Genovese sondern mit Sepiatinte, Seppioline und Artischokken.

Wer also während der kommenden Badesaison in Ligurien unter Strandkoller oder Regentagen leidet, kann sich mit einem Besuch bei Carli oder in traditionellen Restaurants gut über Wasser halten.


33 Kommentare zu Kennen Sie Carli?

  1. Paul am 8. Mai 2011 at 23:40:

    Kannst du ungefähr sagen, was in dem Kartoffelsalat außer Stockfisch noch so drin war? Das ist eher so eine Kartoffelmasse, denn einzelne Stücke oder Scheiben, oder? Finde die Idee gut…

    -
  2. nata am 9. Mai 2011 at 06:53:

    Leider muss ich zugeben, dass ich ein Olivenöl-Junkie bin. Es gibt kaum ein kaltgepresstes Olivenöl, das ich nicht direkt aus der Flasche trinken könnte. Obwohl ich auch das richtig billige Zeug mag, ist das Olio Carli seit einigen Jahren mein Lieblingsöl.

    -
  3. Evi am 9. Mai 2011 at 07:38:

    Das erinnert mich daran, dass meine letzte Flasche Carli vor einer Woche ihren letzten Tropfen ausgespuckt hat und ich meinen Vater auf eine Öl-Sammelbestellung anhauen muss. 😉 Danke für den Blick hinter die Kulissen.

    Die Negje, sind die einfach aus Nudelteig? Ungekocht ins heiße Öl?

    -
  4. Christina am 9. Mai 2011 at 10:29:

    Jesses, frittierte Hostien, wenn das mal meine Omi liest…! Mit so einer Offenheit, dem Besucher den Wunsch nach einer Spontanbesichtigung nicht abzuschlagen, schmeckt das Öl sogar nochmal ein bisschen besser. 😉

    -
  5. carola am 9. Mai 2011 at 10:58:

    Frittierte Hostien, nicht schlecht 😀
    Das Olivenöl von Carli ist auch wirklich nicht zu toppen!
    LG

    -
  6. Sheik am 9. Mai 2011 at 14:22:

    mit deinem blog weckst du schon seit monaten immer wieder bittersüsse erinnerungen in mir, aber jetzt ist es genug ! 😉

    wir hatten seit den 1960gern ein haus in den bergen oberhalb San Lorenzo al mare und waren deshalb fast jede ferien dort, egal ob sommer, herbst oder winter. wetter hat nie interessiert da es so ist wie du schreibst: wunderbare ristorante und trattorien die köstliche gerichte casa linga oder haut cuisine zu (damals) spottpreisen. tempi passati. es freut mich dass auch du solchen gefallen an ligurien hast wie ich

    -
  7. Sheik am 9. Mai 2011 at 14:24:

    p.s.

    soltest du interessen an „geheimtips“ haben lass es mich wissen

    -
  8. Claudio am 9. Mai 2011 at 20:25:

    Ein traditionelles Brandacujon-Rezept, lieber Paul, sieht so aus: 700 g gewässerter Stockfisch und 300 g gewürfelte Kartoffeln 20 Minuten weich köcheln, abseihen, zurück in den Topf geben. Sauce: Saft von 2 Zitronen, 1/2 Glas Olivenöl, 1 Eigelb, 3 gepresste Knoblauchzehen, 1 EL gehackte Pinienkerne, gehackte Petersilie, Salz und Pfeffer glatt rühren. In den Topf geben, Deckel drauf und dann Topf mehrmals gut auf und ab und durchrütteln = KONSISTENZ! Gegessen wird Brandacujon immer lauwarm. Olivenöl-Junkie ist gut, nata! Negie bestehen aus Filoteig, Evi, und wurden ursprünglich tatsächlich vorwiegend an Heilig Abend verspeist, Christina. Doch, doch, Carola. Das dann schon. Aber es ist wirklich sehr gut. Mensch, Sheik, bei deinem nächsten Baselbesuch? Wo bist du dann eigentlich essen gegangen?

    -
  9. Paul am 9. Mai 2011 at 20:39:

    Uff, das nenn ich eine tolle Antwort. Danke dir Claudio, ich werds mal machen.

    -
  10. Claudio am 9. Mai 2011 at 20:42:

    Sag mal nichts, Paul, jetzt hast du mich angefixt! Könnte mein Sommergericht 2011 werden.

    -
  11. zeno am 12. Mai 2011 at 22:11:

    ich mag auch sehr gerne ligurisches olivenöl, war da oft- oft vermeide ich auch italienisches olivenöl, weil es eher oft gepanscht ist, carli kenne ich nicht so- aber oft mag ich kretisches, auch gutes spanisches- mag auch sonnenblumenöl und distelöl- jedes für seinen zweck- und andere öle- finde die öldiskussion auch oft sehr nationalistisch, wo gibts das beste olivenöl? und diese diskussion in deutschlandß

    -
  12. Claudio am 12. Mai 2011 at 23:10:

    Ich kann das ein Stück weit nachvollziehen, zeno. Wenn unser aller Nachbar ein besagter, liebenswert knorriger Olivenbauer wäre, dann gäbe es wohl auch weniger zu diskutieren. Man ginge einfach schnell rüber und liesse sich sein Öl-Kännchen nachfüllen. Das Problem vieler ist aber, dass sie im Supermarkt oder sonst wo vor einem Regal mit Ölen stehen und schlicht überfordert sind, diese Fülle einzuordnen. Wenn du gerne gut gemachte Öle aus unterschiedlichen Ländern versuchen möchtest, empfehle ich mal einen Blick in den Olivenölkontor.

    -
  13. zeno am 13. Mai 2011 at 01:18:

    weil du sagst , dass die leute im supermarkt überfordert sind-wir leben hier in – deutschland oder schweiz oder so- und haben hier keine olivenölproduktion- haben aber z.B kaltgepresstes Sonnenblumenöl – schmeckt übrigens manchmal auch etwas bitter- wie alle kaltgepressten öle- auch olivenöl- oder nicht ?- und das kaltgepresste sonnenblumenöl findet keine akzteptanz- und wieviele Leute können ein gutes olivenöl von einem schlechteren unterscheiden? übrigens ähnlich beim essig- wer schätzt z. b. einen beutelsbacher apfelessig,- für mich ein super essig-z.B im vergleich zu tausenden gepanschten balsamicos, die anscheinend viel beliebter sind?

    -
  14. Sheik am 13. Mai 2011 at 10:07:

    sogar in den 80gern hörte man immer wieder die „reiseberichte“ in denen die touristen über „unpässlichkeiten und datmproblemen“ berichteten. viele der „beschwerden“ wurden damals dem heftigen gebrauch von oliveöl zur last gelegt. ich finde darum die heutige diskussionen um die qualitäten der olivenöle fast absurd.
    hauptsache ist doch dass es gut schmeckt. und auch ich bin ein fan des ligurischen öl. zum schluss möchte ich hansjoachim kulenkampff´s zitieren, der zu obiger diskussion meinte: egal welches olivenöl genommen wird, hauptsache „AL DENTE“ muss es sein. 😉

    -
  15. Mike am 16. Mai 2011 at 13:49:

    Danke für die nette Werbung Claudio! Leider gibt es wenig gute Öle aus Ligurien, was die jährlich stattfindenden Tests in der Zeitschrift „Merum“ bestätigen. Die Oliven werden dort immer noch sehr spät, d.h. reif geerntet, und oftmals erst 1-2 Tage später zu ÖL verarbeitet, was die Oliven fermentieren lässt. Und das schmeckt man dann im Öl. Zum Teil liegt es an den schwierigen Lagen, die nur von Hand und sehr mühsam abzuernten sind, zum Anderen aber auch an der falsch verstandenen Tradition der Ölbauern, die leiber ein allzu mildes und süßlich-buttriges Öl erzeugen wollen. Andreas März, Chefredakteur der oben genannten Zeitung und selbst Olivenbauer, hat im letzten Jahr den Test gemacht, und grüne bis halbreife Taggisca-Oliven in seiner Ölmühle zu richtig gutem Olivenöl verarbeitet. Der Geschmack war kräftig, das Olivenöl hatte gut eingebundene Bitternoten und kratzte im Hals, was ein gutes Öl, pur genossen, auch tun sollte.
    Olio Carli habe ich vor ewigen Zeiten einmal probiert, war aber nicht sehr begeistert. Was sicher auch daran liegt, dass ich kräftig-fruchtige Öle bevorzuge.

    -
  16. Mike am 16. Mai 2011 at 13:50:

    Gar so fett sollte es gar nicht werden, trotz dem es vom Öl handelt 🙂

    -
  17. José am 17. Mai 2011 at 11:36:

    Hallo Ihr Lieben,

    auch ich gehöre zu denjenigen, die Olivenöl trinken könnten.
    Ohne geht es einfach nicht, wobei ich keine bestimmten Vorlieben habe.
    Als nächsten will ich aber mal dieses hier testen (feinschmecker-olivenöl.de).

    Brandacujon klingt gut. In Spanien ist es ein Klassiker. Dort ist es bekannt als „Bacalao con Patatas“. Am besten schmeckt es aber, wenn man feine Filets aus der Orange mit dazu gibt. Sommerfeeling pur!!

    -
  18. Claudio am 18. Mai 2011 at 00:33:

    Lass uns nicht dieses Fass aufreissen, zeno, sonst könnten wir gar nix mehr zu uns nehmen, was nicht einen Fussmarsch weit von uns produziert und angebaut wird! Sehr schön, Sheik, muss bei AL DENTE! immer an Polt denken in Man spricht Deutsch. Hey, Mike, hab das Fett abgesaugt, war n Klacks. Hat bestimmt seine Berechtigung, was du da beschreibst, trotzdem klingeln bei mir immer die Alarmglocken, wenn ich von „falsch verstandener Tradition“ lese. Es gibt nämlich auch falsch verstandenen Fortschritt. Vieles, und gerade bei Lebensmitteln, wird eben nicht verbessert, sondern verschlimmbessert. Nur ein Beispiel: Käse. Stell dir vor, wir dürften nur noch Käse essen, der nach den neusten lebensmitteltechnischen Erkenntnissen in Sachen Hygiene, Frische, Lagerung etc. produziert würde, also nix Rohmilch mehr, keine Edel-Schimmelbildung in modrigen Gewölben … Die EU-Kommissäre und Lebensmitteltechniker hätten ihre Freude – und wir Genussmenschen? Käse mit einem Aromahorizont von Radiergummi. Lässt sich auch auf Olivenöl übertragen. Nur so als Gedankenanstoss 😉 Danke für deinen sommerlichen Rezept-Tipp, José, klingt sehr verlockend!

    -
  19. Mike am 18. Mai 2011 at 10:50:

    Du magst in Teilen Recht haben, Claudio, doch geht es mir um die Kategorie Extra Nativ. Darin haben Fermentationsnoten nichts zu suchen. Castellas in Frankreich produziert so ein Öl, bei dem die Oliven erst zwei Tage gelagert werden und der Fermentationsprozess einsetzt. Erst dann wird gepresst. Was dabei heraus kommt, ist ein Öl, das seine Käufer findet (es gibt ja auch Leute, die gerne Käse mit Maden darin mögen), das aber kein Extra Nativ ist, sondern als Nativ ausgezeichnet wird. Das ist völlig in Ordnung.
    Es wird auch weiterhin Olivenbauern geben, die ihre Oliven in Granitsteinmühlen mahlen. Doch ist der dabei entstehende Olivenbrei enzymatisch hoch empfindlich. Der eigentlich grünlich-gräuliche Brei reagiert sofort mit Sauerstoff und wird braun. Damit verändert sich auch der Geschmack des daraus gepressten Öls. Schneide einen Apfel durch, iss die eine Hälte gleich, lass die andere in der Küche liegen, und verzehre sie Abends, wenn die Schnittstelle sich braun verfärbt hat (nein, nicht abschneiden). Der Geschmacksunterschied findet sich im Olivenbrei potenziert. Deswegen wird in modernen Mühlen unter Luftabschluss gearbeitet (auch bei Carli).
    Bei der Verarbeitung von sehr reifen Oliven fällt zwar mehr Öl an, die Qualität aber leidet. Vor allem ist es nicht lange haltbar, da die schützenden Antioxidantien im Öl kaum noch vorhanden sind. Beim sofortigen Verzehr mag es sogar noch gut schmecken, aber spätestens nach ein paar Wochen im beleuchteten Supermarkregal ist das Öl hinüber. „Falsch verstandener Fortschritt“ sollte dann doch nicht ranzig, schlammig, süßlich (nach Verwesung) schmecken, oder?

    -
  20. zeno am 19. Mai 2011 at 00:20:

    wir haben neulich einen pata negra über lange zeit genossen- er wurde immer besser……..

    -
  21. Claudio am 19. Mai 2011 at 17:21:

    Danke für deine Erläuterungen, Mike, Balsam! Aber dass wir uns richtig verstehen, du wirst mich nie dabei ertappen, ein ranziges, schlammiges oder nach süsslicher Verwesung schmeckendes Olivenöl zu schlucken. Trotzdem bleibt eine riesige Bandbreite an verschiedenen Geschmäckern und Vorlieben (gegeben allein schon durch die unterschiedlichen Olivensorten und Anbaugebiete) und das ist ja auch das Schöne und Spannende bei einem Naturprodukt. zeno, haben sich schon Maden gebildet? 😉

    -
  22. Tipp: Olivenöl von Carli | CONVICTORIUS am 4. November 2011 at 09:10:

    […] Hier habe ich noch einen tollen Artikel über Olio Carli bei anonymekoeche.net gefunden. Claudio, de… Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein, Italien und verschlagwortet mit Carli, […]

    -
  23. martin am 3. November 2012 at 16:18:

    Hallo,
    vielen Dank auch für die schönen Einblick. Ich hab Werbung bekommen und war skeptisch, nun bin ich etwas sicherer und denke, ich bestelle mal einen Karton.
    Danke
    Martin

    -
  24. Wolfgang am 2. Februar 2013 at 12:34:

    „Zitat:Die machen das gut, die Carlis. Die deklarieren, woher die Oliven für ihre nativen Olivenöle herkommen und warum nur gute Oliven ein gutes Olivenöl ergeben. D.O.P. (goldene Etikette) Ligurien, Fruttato (gelbe Etikette) Italien, Delicato (weisse Etikette) Spanien.“
    Das ist nun sonderbar. Ich habe den Katalog von Carli vor mir. Da ist nirgendwo von DOP oder Ligurien oder Italien die Rede. Das wird sehr sorgsam vermieden. Es gibt nur Delicado, Fruttato oder Tradizionale. Keine dieser Öle ist mit einer Herkunft ausgezeichnet. Das macht auch Sinn. Denn ich vermute, das Carli als großer Hersteller längst am ganzen Mittelmeer dazukauft. Das machen alle Großen Hersteller, soweit ich weiß. Das sind dann alles Mischöle, die in Italien abgefüllt werden. Kein Vergleich zu einem bäuerlichen Öl oder einem Öko-Öl mit Lagenbezeichnung. Sowas muss nicht schlecht sein, aber man sollte sich darüber klar sein, dass hier keine sortenreinen oder lagenreinen Öle verkauft werden. Zudme habe ich gelesen, dass Carli seine Kunderndaten ungefragt weiterverkauft. Das stört mich schon sehr.

    -
  25. Claudio am 3. Februar 2013 at 20:30:

    2011, als ich da war, fand sich jede Deklaration über die Herkunft, Wolfgang. Ich habe aber seither weder vor Ort noch per Versand Öl von Carli gekauft (ich bevorzuge, wenn immer möglich, direkt beim Kleinproduzenten einzukaufen). Hab nur kurz die Websites D und I verglichen: Auf der italienischen steht, dass für „Fruttato“ Oliven aus Italien verwendet werden, auf der deutschen hab ich nichts dergleichen gefunden. Insofern kann ich deinen Vorbehalt nachvollziehen. Und Kundendaten ungefragt verschachern ist, sofern es stimmt, pfui.

    -
  26. Karl Neuhäuser am 8. Februar 2013 at 09:41:

    @Wolfgang, Ihre Zweifel sind angebracht.
    Nachdem ich Claudios Blog gelesen habe, habe ich mir von Olio Carli EXTRA VERGINE (Delicato)bestellt. Leider bin ich ein wenig enttäuscht über die Qualität und den Geschmack.
    Für die Herstellung von absolut reinem Premiumöl, also von echtem Extra Vergine Olivenöl wie es auf den Flaschen steht, werden die Oliven vorsichtig von Hand gepflückt, um zu gewährleisten, dass diese hochempfindlichen Früchte unversehrt bleiben und müssen nun innerhalb der nächsten acht! Stunden – ohne Einsatz von Hitze oder Chemikalien – in einer modernen Ölmühle zu Öl verarbeitet werden.

    Das ist meiner Meinung nach bei eine Fabrik die Ihre Oliven aus dem ganzen Europäischen Raum bezieht gar nicht möglich, selbst wenn die Oliven nur aus Italien bezogen werden würden, wie angeblich bei (Fruttato).

    Mich wundert, lieber Claudio, das Sie die Vorzüge des Olivenöls von Carli, als „angenehm pikant, aber nicht zu kratzig“ bezeichnen.
    Das Öl was mir von Olio Carli verkauft wurde, kratzt fast überhaupt nicht. Aber gerade das „Kratzten“ macht ein gutes Olivenöl aus:

    „Ein echtes Extra Vergine Olivenöl schmeckt fruchtig, leicht bitter und hinterlässt ein Kratzen im Hals. Die gesunde und entzündungshemmende Substanz Oleocanthal ist für dieses Kratzen verantwortlich. Sie soll bestimmten Krebsarten und Herz-Kreislauf-Leiden vorbeugen. Verbraucher, die grundsätzlich Billigöle verwenden, sind deren Geschmack gewöhnt und glauben daher nicht selten – wenn sie zufällig an ein echtes Extra Vergine Öl geraten – es müsse sich um ein verdorbenes Öl handeln, einfach, weil sie keine Ahnung haben, wie ein hochwertiges Olivenöl wirklich schmeckt.“

    Viele sind dem Glauben verfallen dass traditionell hergestelltes Olivenöl das beste ist,(Sie auch Claudio?) leider ist dies nicht der Fall. Nachteil der traditionellen Ölherstellung ist, dass die Matten – fast immer – nachlässig gereinigt werden und wenn doch, dann mit chemischen Mitteln. Das Rest-Öl in den Matten wird ranzig, also vermischt sich ranziger, oft viele Tage alter Brei und/oder die chemischen Reinigungsmittelrückstände mit dem frisch aufgetragenen Olivenbrei, was für die Qualität des Öles einer Katastrophe gleichkommt.

    Trotz alledem ist das Olivenöl von Olio Carli besser als die „Billigöle“ der ALDI und Konsorten. Finger weg, wenn nur „Olivenöl“ auf der Flasche steht. Dann ist es Lampantöl (Lampantöl ist im Grunde ein schlecht riechendes und unangenehm schmeckendes Öl, das aus verdorbenen, vom Boden aufgesammelten, bereits angefaulten oder fermentierten Oliven entstanden ist.) dass erst nach einem chemischen Raffinationsprozess und nachdem es mit einer kleinen Menge nativen Olivenöles verschnitten wurde, als einfaches „Olivenöl“ in die Supermärkte gelangen darf.

    Nicht nur Olivenöle werden „verschnitten“, auch mein Text ist verschnitten und stammt im wesentlichen aus folgender Internet Seite:

    http://www.zentrum-der-gesundheit.de/olivenoel.html#ixzz2KIL2SyaU

    -
  27. Claudio am 9. Februar 2013 at 02:10:

    Nochmal, lieber Karl, meine Verkostungsnotiz bezieht sich auf das limitierte D.O.P. aus ligurischen Taggiasche Oliven (diese Sorte ist das Premiumöl von Carli und scheint nur in Italien erhältlich zu sein). Beim dem von dir bestellten Carli Delicato (tiefste Qualitätssorte) kommen die Oliven aus Spanien (wird in Italien so deklariert). Ich muss hier auch keine Position für oder gegen Carli beziehen. Das war ein Besuch vor Ort, der sich in den Ferien ergeben hat und meine Momentaufnahme war positiv. Eine gute Orientierung über die Qualität von Olivenöl bietet übrigens das Dossier Olivenöl von Merum: http://bit.ly/UMrDxh

    -
  28. Leckerschmecker am 3. Mai 2013 at 20:28:

    Seit etwas mehr als einem Jahr habe ich seit einer Aktionsbestellung Carli-Olivenöl. Da sich die letzte Flasche gerade dem Ende entgegen neigt, habe ich es heute gewagt, mir mal wieder ein Öl aus dem Supermarkt zu kaufen. Beim letzten Wiso-Test hatte das Edeka Italia extra vergine gut abgeschnitten, da habe ich den halben Liter für 3,69 € mal mitgenommen. Im direkten Vergleich mit Carli Delicato bin ich dann fast umgekippt – so bitter und kratzig war das Edeka-Öl.
    Mein Bestellschein ist schon ausgefüllt und auf dem Weg nach Imperia. Danke für diesen Artikel, der mich hinsichtlich einer Neubestellung nur bestätigt hat!

    -
  29. Carsten am 6. November 2014 at 22:39:

    Ich habe heute das Probierpaket von Carli bekommen – unschlagbar!
    6 Fl. Delicatio ( a 0.5l), 1 Olivenölkaraffe, 1 Teflon beschichtete kleine Pfanne mit hohem Rand (Ballarini) – alles zusammen für 19,95€ frei Waus! Wow! Lecker und begeistert.
    Werde sicher wieder dort bestellen…

    -
  30. Brigitte am 2. Januar 2015 at 14:33:

    Hallo Claudio, ich bin seit Jahren Carli Kunde und sehr zufrieden, doch die neuesten Meldungen über die schlechte
    Olivenernte in 2014 hat mich verunsichert, es gibt auch Meldugen, die besagen, daß aus Italien mehr italienisches Olivenöl kommt, als geerntet wird.
    Was ist von der chemischen Analyse zu halten, die bei Carli der Sendung beiliegt, kann man dem trauen, was auf dem Papier steht? Ich erwarte eine neue Lieferung von Carli – das Delicato – habe aber jetzt gelernt, daß ich besser das Fruttato nehmen sollte, bekomme ich dann tatsächlich italienisches Olivenöl?
    Carli bietet jetzt auch ein „Bio“ Olivenöl an, macht das Sinn?? Ja und auch wir sind Olivenöl Liebhaber, könnte es auch pur trinken, genießen jeden Morgen einen Eßlöffel Tomatenmark mit Olivenöl, lecker und….. soll sehr gesund sein

    -
  31. Claudio am 5. Januar 2015 at 23:37:

    Hallo, Brigitte. Ja, die Ernteeinbussen sollen sehr hoch gewesen sein. Ich kann leider nicht viel mehr zu Carli sagen, ausser, dass ich es gut finde, wie viel Informationen sie zu ihren Ölen geben. Da sind sie schon mal viel transparenter als viele andere. Das Fruttato wird im Gegensatz zum Delicato nur aus italienischen Oliven gepresst, deshalb auch etwas teurer und qualitativ hochwertiger. Der Rest ist eine Frage des Vertrauens und der eigenen Geschmacksvorliebe. Ich würde bei Gelegenheit (Urlaub?) auch mal Olivenöl direkt bei einem kleinen Produzenten kaufen und vergleichen. Oder in ein Fachgeschäft gehen und Beratung suchen.

    -
  32. Michael Hochstrasser am 3. August 2015 at 10:44:

    Hallo,
    ich habe vor kurzem etwas über einen kleinen Skandal bei Carli gehört. Angeblich pantscht er Sonnenblumen Öl darunter.Ist da was dran?
    Danke.
    Michael

    -
  33. Raoul am 19. Februar 2018 at 07:55:

    „Die machen das gut, die Carlis. Die deklarieren, woher die Oliven für ihre nativen Olivenöle herkommen“

    Na, ich weiß ja nicht. „Prodotto Nell’Unione Europea“ ist zwar schon eine Deklaration; sie sagt aber nichts aus außer, daß aus allen möglichen EU-Ländern was zusammengewürfelt wird.

    -

Kommentieren

 


Handcrafted by kubus media.