Spiel mir das Lied der Spaghetti.
Du willst diese Spaghetti. Ich weiss, dass du diese Spaghetti willst. Sehr sogar.
Sie springen dir förmlich ins Gesicht. Und sie werden dir nicht mehr aus dem Kopf gehen, bis du sie selbst zubereitet hast.
Kannst du haben. Bekommst du hin. Jemand hat mal Wasser in Wein verwandelt. So what? Du kannst Wein und eine Beinscheibe vom Rind in eine Sauce verwandeln, für die dich deine Anhänger für den Rest deines Lebens anbeten werden.
Kleines Wunder – grosse Wirkung.
Erst mal eine dicke Beinscheibe vom Rind besorgen. Ossobuco di manzo. 6 cm hoch. 1 Kilo schwer. Und eine Flasche Chianti.
Haxe im Mehl wenden. Überschüssiges Mehl abklopfen. Dann in einem Schmortopf nicht zu heiss in wenig Olivenöl gemütlich von allen Seiten gut bräunen. Fleisch herausnehmen und grob geschnittene Stücke Sellerie, Karotten, Schalotten, Knoblauch und ein Lorbeerblatt rösten.
Etwas Tomatenmark dazugeben, mitrösten. Mit Puderzucker bestäuben und karamellisieren. Schluckweise mit 2 dl Portwein ablöschen und sirupartig einkochen.
Ganze Pulle Chianti angiessen, die Haxe wieder in den Schmortopf geben, Deckel drauf und auf niedrigster Stufe fünf Stunden schmoren. Fleisch herausnehmen und zerteilen. Sauce passieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für die Pasta brauchst du eine Chitarra. Darauf spielst du das Lied der Spaghetti.
Sinnlicher geht es kaum. Doch. Vielleicht wenn man dazu noch Morricone hört. Aber wer will schon in der Küche am Nudelbrett stehen und heulen wie ein Kojote?
Auf 400 Gramm feinstes italienisches Hartweizenmehl kommen 4 ganze Eier.
Zu einem glatten Teig verarbeiten. In ein feuchtes Küchentuch wickeln, 30 Minuten ruhen lassen. Dann mit einem Nudelholz 1,5 mm dick ausrollen. Schmale, bemehlte Bahnen auf die Chitarra legen, mit dem Nudelholz durch die harfenartige Bespannung drücken.
Spaghetti alla Chitarra in siedendem Salzwasser 2 Minuten kochen. Dann in eine Schwenkpfanne geben, Sauce darüber giessen und während 2 Minuten in der Sauce fertig kochen, damit sich die Pasta damit vollsaugt. Falls nötig, weitere Sauce dazugeben.
Auf Teller verteilen. Mit bestem Olivenöl beträufeln. Mit Petersilie besprenkeln. Geniessen, Augen verdrehen und nach Luft schnappen.
Diesem Gedicht ist fast nichts hinzuzufügen – ausser dass man sich 1. dazu unbedingt ein Gläschen Rotwein genehmigen darf, und 2. ein wenig Gremolata statt nur Petersilie darüber gestreut Dir, lieber Claudio, ein Denkmal setzt!
-Ich bin ganz zufällig heute auf diesen Blog gestoßen.
-Beim Lesen deines Spaghettisliedes kamen mir fast die Tränen und der absolute Wunsch, zum Metzger zu gehen um eine dicke Beinscheibe zu kaufen…
Wunderbar geschrieben.
Ja, ich will!
-Kalt erwischt?
-So ein Teil habe ich auch, im Keller. Hab’s mal in den Marken gekauft und sage und schreibe erst zweimal benutzt. Jetzt wirds aber Zeit, danke fürs Erinnern.
Claudio, für mich bist du doch sowieso schon der Mann des Apfelkuchens („Was ist das für ein Apfelkuchen?“ – „Claudios Apfelkuchen!“, bald dann wohl auch noch der Mann für Spaghetti. Seufz!
-Ja, unbedingt Rotwein, lieber Michael. Na dann nichts wie los, liebe Janine. Ich begleite dich auf der Chitarra, liebe Astrid. Genau, Freundin des guten Geschmacks, in den Marken benutzen sie die Chitarra auch, allerding nennen sie die Spaghetti dann Maccheroni. Die bekommst du auch noch hin, liebe Tina!
-Ich habe noch Spaghetti selbst gemacht. Aber euer Rezept sieht einfach und machbar aus 🙂 – dann probiere ich es wohl doch mal 🙂
-Finalmente ti sei svegliato!!!!! Continua cosi!!!! Saluti da Venezia – basta sapere dove e si mangia benissimo! ASTRID
-Gutes Gelingen, Lookonthegreenside. Grazie, Astrid, e salutami Venezia!
-[…] das muss sofort auf den Teller. So ging’s mir letzten Freitag, als ich das Sugo-Rezept von Claudio bei den Anonymen Köchen las. Samstag hab ich’s nachgekocht, und jetzt kommt ihr ins Spiel. Fragen wir mal so: […]
-Oh wie lecker sich das schon anhört. Ich gehe sofort los und kaufe eine Beinscheibe. Und so eine chitarra will ich auch haben. Bis dahin mache ich eben wie immer fettuccine.
-Es war schon ein genuss das rezept zu lesen, wie toll muss das kochen erst sein!
Danke
Ist im Ofen!!!. Ich habe deinen Blog entdeckt seit den tortellis mit zuccha! Da habe ich sofort quitten gekauft das senfobst gemacht und 3 wochen später mit meiner lieblingstochter losgelegt. Wir haben alle aufgegessen, himmlisch.
-Nun habe ich mir auch schon dein erstes Buch geholt. Es liest sich schön und ich weiss gar nicht wann ich alles kochen soll… gott sei dank liebt mein mann gutes essen und guten wein. Somit habe ich jemanden, der sich mit mir freut!
Ciao Claudio, das liest sich wunderbar. Du kannst mir bestimmt auch sagen, wo ich die Gitarre kaufen kann? Hätt ich nämlich schon lange gern:-)
-Fantastisch, liebe Isabelle, weiterhin gutes Gelingen und Freude beim Lesen und Nachkochen! Ich hab meine vom Markt in den Abruzzen, liebe Esther. Hab sie aber auch schon auf ebay und amazon gesehen. Ob der Siebler in Zürich die bestellen kann? Oder ein italienischer Feinkostladen in Zürich?
-Hi Claudio!
-Gestern im Slow Cooker statt im Schmortopf gemacht – mhhh! Hat sich auf jeden Fall gelohnt, sehr lecker und sehr aromatisch! Ich glaube, Ossobuco gibt’s jetzt öfter!
Liebe Grüße,
Larissa
Danke, freut mich, Larissa.
-Hi Claudio
-Ich kam heute wie durch ein wunder auf diesen Blog und mir ging es gleich wie Janine Tsch. Beim lesen überkam mich der trang, ich muss unbeding diese Spagehtti nach kochen und ausprobieren. Fazit bei mir zuhause spielt das Spagehtti lied nun in dauer schleife ;-).
Vielen dank für das tolle rezept.
!!!Ist sehr lecker!!!
Selbstgemachte Spaghetti schmecken auch anders. Die sind ja auch frisch. Die Fotos sehen zu lecker aus. Das kann man kaum ausstehen!
-Seehr lecker gewesen!! nur wurden aus einem Gläschen ein zwei mehr 😛
-Werde den Blog definitiv weiter verfolgen! LG
[…] Rezept für die Spaghetti alla chitarra findet sich in diesem […]
-[…] Das Rezept für die Spaghetti alla Chitarra findet sich hier. […]
-[…] Das Rezept für die Tonnarelli ist identisch mit dem der Spaghetti alla chitarra. […]
-bin zum ersten Male hier und……MUSS DAS HABEN! SOFORT!!!!!!
*Lechz*
-[…] Mir kam Meat Pie in den Sinn, weil ich wieder einmal viel zu viel Ochsenschwanz-Ragout gekocht habe. Was gelogen ist. Denn davon kann man nie zu viel kochen. Meistens gibt es daraus ein Pastagericht wie dieses. […]
-Ja, das ist es ! Lecker, inspirierend und lecker, alle haben es gemocht. Ich war schon viele male hier und habe vieles nach gekocht und habe vieles gelernt – Danke dafür – und ja ein guter Roter ist dabei nicht zu verachten
Holger
-Danke, Holger, und weiterhin gutes Gelingen!
-Wow, die selbstgemachten Spaghetti sehen echt super köstlich aus! Werde auf jeden Fall mal versuchen das ganze nach zu kochen!
-[…] schlägt mein Herz für Spaghetti alla chitarra. Ich habe darüber schon manches Lied gespielt. Hier zum Beispiel. Die nahen Verwandten aus der Region Lazio heissen Tonnarelli, ist im Grunde aber die […]
-…habs grad aufgesetzt
-[…] aber es lässt sich auch sehr gut am Tag vorher zubereiten oder einfrieren. Die Rezepte für Ragù und Gnocchi stammen beide von Anonyme […]
-Hallo Claudio
-Im Buch schreibst du, dass Pasta mit Ei nur aus Weichweizen gemacht wird, hier im Blog nimmst du Hartweizen mit Ei?
Geht das denn, möcht ja nicht gegen „a mano“ arbeiten…
Lg Raini
Klar geht das. Die Pasta bekommt einen hübschen Gelbton vom Hartweizenmehl und sie hat mehr Biss als Pasta mit Weichweizen. In meinem Buch gibt es vier Grundteige. Der Mezzomezzoteig kombiniert Weich- und Hartweizenmehl mit Eiern. Aber du kannst auch nur Hartweizen nehmen. Bei den Eiern hast du die Wahl, ob du ganze Eier oder nur Eigelb verwenden möchtest. Dann wird die Pasta noch gelber. Gutes Gelingen!
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