Auf und davon.

Bottecchia Tremola

Ciao, 2019. Dich zu erklimmen, war harte Arbeit. Und eine grossartige Erfüllung.

Meine Strava App resümiert, ich dürfe stolz sein auf meine Jahresleistung. 61’206 Höhenmeter habe ich auf meinem brandneuen  Bottecchia Rennrad abgespult. Das sei so viel, wie sieben Mal auf den Mount Everest zu steigen.

Wer hätte das gedacht? Nicht einmal ich selbst habe daran geglaubt. Noch vor einem Jahr, als ich mit dem Rennradfahren angefangen habe, wäre dieses Bild unvorstellbar gewesen.

Tremola

Das sind die letzten Serpentinen der alten Tremolastrasse hinauf zum Gotthardpass. Nach der Überwindung vom Furkapass und dem endlos scheinenden Nufenenpass die letzte Etappe einer wunderschönen Tagestour von 100 km und 3’000 Höhenmetern. Danach ist jede Anstrengung, jeder Schmerz vergessen. Es bleibt ein unbeschreibliches, lang anhaltendes Glücksgefühl.

Gotthard

Ich bin angefressen. Rennradfahren ist nicht nur Sport, Ausgleich und Erholung. Es bedeutet Freiheit. Es ist so genial einfach: Aufsitzen, losfahren, auftanken. Mit eigener Kraft, wohin man will. Und es ist auch eine Metapher fürs Leben. Sie sagt: Du schaffst das! Egal wie steil und unüberwindbar der Berg scheint. Du kannst ihn bezwingen. Aber nicht mit Gewalt. Sondern mit Ruhe. Mit Bedacht. Fokussiert nur auf den eigenen Rhythmus. Du kennst das Ziel, aber du schaust nie nach oben. Nur nach vorn. Und du machst deine Arbeit. Meter um Meter. Und dann, auf einmal, ist es geschafft. Alles liegt hinter dir. Und erfüllt dich mit Stolz.

Davon profitiere ich auch bei der Arbeit und im täglichen Leben. Es ist Motivation in reinster Form. So gelingen mir auch meine Kochbücher, die ich ja mittlerweile tatsächlich im Jahrestakt herausbringe. Egal wie umfangreich sie sind, sie entstehen immer nebenher, aber mit grosser Leidenschaft. Kochen, rezeptieren, stylen, schreiben und fotografieren. Alles zuhause, eingebettet im Alltag. Dafür gibt es viel Lob von begeisterten Leserinnen und Lesern und jede Menge Medaillen und Auszeichnungen. Dafür bin ich unendlich dankbar!

Es gibt nicht wenige Spitzenköche, die ebenfalls passionierte Rennradfahrer sind. Als ob der Job in einer Küche auf höchstem Niveau nicht schon genug fordern und zehren würde! Einer von ihnen ist Frank Oerthle.

Wahl-Tessiner und mehrfach ausgezeichneter Küchenchef im Ristorante Arté vom Grand Hotel Villa Castagnola in Lugano. Was sehne ich mich nach Sommer, wenn ich an seine Einladung zurückdenke! Gemeinsam mit Vizedirektor Filippo Delponte ging es auf eine majestätische Radtour rund um den zauberhaften Lago di Lugano und danach gemeinsam in die Küche zum Pastakochen. Grazie mille, Chef!

Frank Oerthle

Grand Hotel Villa Castagnola

 

Frank Oerthle

Frank Oerthle

Seine Küche ist geprägt von intensiven Aromen und Farben. Verspielt aber nicht verschnörkelt. Mit Leichtigkeit und Präzision. Und am liebsten auf Basis von Süsswasserfisch und Sea Food.

Rock Lobster

Zucchini

Tataki

Fagottini

Risotto

Kalbsfilet

Das altehrwürdige Grand Hotel Villa Castagnola an privilegierter Lage ist natürlich ein fabelhaftes Resort, um sich von den Velo-Strapazen zu erholen – und auch Ausgangspunkt für Genusskomplizen, die gutes Essen mit Rennradtouren verbinden möchten. Chef Oerthle wäre dabei, wenn sich Interessierte melden. Ich könnte mir da zwei, drei Tage mit Gleichgesinnten gut vorstellen. Lasst mal hören, wenn es euch in den Waden zwickt!

Grand Hotel Villa Castagnola

Übrigens, auch Küchenchef Alessandro Boleso, vom Zweitrestaurant Le Relais legt sich mächtig ins Zeugs! Seine Küche ist ein Tick mediterraner, etwas weniger elaboriert, aber nicht minder spektakulär und geschmackvoll.

Scampo

Risotto

Penne

Costata

Dann wünsch ich mal allen einen guten Rutsch und nur die allerbesten Wünsche für ein gesundes, genussvolles und erfolgreiches 2020! Cin-cin! Und auf Wiederlesen. Ich gelobe mal, hier wieder mehr zu schreiben und Rezepte zu teilen – auch wenn wir wissen, wie das mit den guten Vorsätzen manchmal so geht.

Nufenen



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