Vom warmen Ofen komm ich her

Hätte mich nicht gewundert, wenn der heilige Nikolaus gestern bei uns ums Haus geschlichen wäre. Widerstand beim Duft eines frischen Butterzopfs ist zwecklos.

Und ein schönes Bild hätten wir obendrein noch abgegeben: La famiglia im sonntäglichen Backwahn. Vom Jüngsten bis zum Ältesten alle mit Heiligenschein und besten Absichten, eine ganze Kompanie Grättimannen herzustellen.

Aber die Individualisten haben bei uns das Sagen. Deshalb gab es Löwenköpfe, Paul der Ausseridische, Meerjungfrauen und wilde Kerle samt ausgeprägten Geschlechtsmerkmalen. Oder eben wie bei mir, handlich kleine Butterzöpfchen.

Den einen habe ich sofort fertig gemacht. Mit meiner selbstgemachten Rotwein-Feigen-Konfiture (Feigen, Zucker und Rotwein einkochen – fertig). Himmlisch.

Für den Hefeteig: 250 g Butter zum schmelzen bringen, Pfanne vom Herd ziehen und 5 dl kalte Milch dazukippen, 40 g zerbröselte Frischhefe in die lauwarme Mischung geben und 5 Minuten ziehen lassen.

1 kg Weissmehl, 1 Esslöffel Salz, 2 Esslöffel Zucker und ein Ei in eine Rührschüssel geben. Butter-Milch-Gemisch dazu giessen, alles vermischen und zu einem glatten Teig kneten. Schüssel mit einem feuchten Tuch abdecken und auf das Doppelte gehen lassen (2 Std.).

Danach Grättimannen, Zöpfe oder was auch immer formen, auf einem gebutterten Blech nochmals kurz gehen lassen. Mit Eigelb bestreichen und bei 180 Grad etwa 30 Minuten backen.

Falls der Niggi Näggi morgen vorbeikommt – es hat noch Resten:


10 Kommentare zu Vom warmen Ofen komm ich her

  1. limette am 5. Dezember 2011 at 23:34:

    Mhmm, der Duft schwebt gerade rüber bis hinter meinen Rechner 😀

    Was mich jetzt noch brennend interessieren würde: Ist das so ein Hefezopf, wo die Stücke gleichsam Fädenbündel bilden, wenn man ein Stück davon abzieht?

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  2. Claudio am 6. Dezember 2011 at 11:06:

    Ganz genau so einer ist das, limette! Danke, danach hab ich gesucht: „gleichsam Fädenbündel bilden“ – grossartig!

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  3. Magdi am 6. Dezember 2011 at 11:25:

    Bei uns gibt es diesen Brauch auch. Woher er kommen wird?? Wahrscheinlich schon aus der Schweiz. Bei uns heißen sie Fochezen, frag mich nicht woher das kommt. Den Patenkindern werden diese Fochazen, aber zu Allerheiligen, geschenkt. Schöne alte Bräuche!

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  4. Ellja am 6. Dezember 2011 at 11:53:

    Da wollt ich mich grad sehr lobend auslassen, weil dein Brioche wirklich schön geworden ist, da kommt mir Katha bei esskultur mit ihrem Kramperl-Bericht dazwischen… ich will auch sowas!

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  5. Pepe Nero am 6. Dezember 2011 at 13:00:

    Auch ich kann den Duft bis hier her riechen! Herrlich! Und Deine Idee mit der Feigen-Rotwein-Confi hätte ich vor 1,5 Monaten brauchen können, als unser Feigenbaum schier zusammenbrach vor lauter Früchten. Mit Scherry schmeckt die Confi auch sehr gut, mit Rotwein, würde ich dies auch gerne mal versuchen. Wieviel nimmst Du denn da pro Kilo Früchte?
    Liebe Grüsse
    Susann

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  6. Claudio am 6. Dezember 2011 at 17:49:

    Lustiges Wort, Magdi! Wie auch das deutsche „Stutenmann“ ts, ts. Habs auch grad gelesen, Ellja, eh a Wahnsinn. Mengenangabe für die Konfi war bei mir intuitiv, Susann: 1 Teelöffel Zucker pro Frucht und so viel Wein, bis alle bedeckt sind. Dann schön langsam, dick einkochen.

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  7. tina am 6. Dezember 2011 at 23:16:

    okay, der plan ist also: mit dem rezept die michelin-kramperl nachbauen. muss schnellstens die gelegenheit dazu finden.

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  8. Su am 7. Dezember 2011 at 14:25:

    schon nachgemacht! allerdings mit vk-dinkelmehl 🙂 zugegeben hat mich der stutenmann bei esskultur noch gieriger gemacht aber bei dir gibt es dafür konfitüre dazu, die ich so noch nicht kannte 🙂

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  9. Michael am 7. Dezember 2011 at 21:27:

    Frisch gebacken mit Butter und hausgemachter Konfitüre. Was will man mehr.
    Vielen Dank

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  10. ein zopf…. « samtundsahne am 31. Dezember 2011 at 00:06:

    […] gibt‘s das heute zum abschied. im www. hättest du ganz viele wunderbare rezepte gefunden z.b. hier und hier und da und dort und noch viele […]

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