Axt Tomahawk

Heute eisenhart zugeschlagen und diese wunderschöne Axt erstanden. Denn heute ist der erste Tag vom Rest der Grillsaison 2008. Und die will eingeheitzt werden.

Natürlich mit Holz. Was denn sonst? Es liegt aber noch so viel Baumschnitt im Garten rum, das muss ich erst noch alles spalten.

Im Baumarkt hingen etwas mehr als ein Dutzend verschiedene Universal- und Spaltäxte vor meinem unkundigen Auge. Schwere Teile. Schwere Entscheidung.

Ich hab sie minutenlang gegeneinander abgewogen. Bis mir bei der Tomahawk, ganz klein am Regalstopper, das Wort «Profi» auffiel. Hey, das bin ja ich!

Ich hab sie mit einer Mischung aus gespielter Sachlichkeit und gefühltem Grössenwahn zur Kasse und über den Parkplatz getragen.

Dann habe ich das karierte Holzfällerhemd (kein Scherz) angezogen und mich ans Werk gemacht. Uh, ich liebe es, wie mein neues Steelbaby seinen Job erledigt!

Die Axt gleitet durchs Holz wie durch Butter. Ich verdränge bei jedem Hieb den Gedanken, wie sie wohl durch mein Knie gehen würde. Margarine?

Dabei habe ich mich selber dabei ertappt, wie ich den Lumberjacksong der Monty Pythons gesungen habe: «I‘m a Lumberjack and I‘m okay!».

Wie debil ist das denn?

Aber Holz spalten und sich dabei debil vorkommen passt irgendwie gut zusammen. Es hat sogar richtig Freude gemacht. Morgen werde ich zwar einen Buckel haben wie Quasimodo. Aber das ist mir egal.

Denn zur Belohnung gibts morgen gegrillte Lammkotletts. Ein Aufbaupräparat für Naturburschen, quasi.

Lammkotelett


14 Kommentare zu I am a Lumberjack and I am okay

  1. BerlinKitchen am 27. April 2008 at 07:31:

    WOW Claudio, sehr imposant und stylish Deine Axt! Dann muss ich auf meiner „Datscha“ heute nachmittag mal die Kettensäge rausholen…….. :)))

    Alles Gute,
    Martin

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  2. katha am 27. April 2008 at 09:23:

    wobei ja tomahawk eher einen nackten oberkörper nahelegen würde – allerdings keinen bleichen mitteleuropäischen… und raulederhosen. und den weiter hinten nur unscharf zu sehenden mustang, der derweil das gras kürzt. ist das hemd wenigstens rot kariert? lamm mag ich auch gerne vom grill, am liebsten sind mir aber gscheite rindersteaks aus dem englischen. mmmhhh!!! wenn ich bloss (wieder) einen garten hätt‘!

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  3. jürg am 27. April 2008 at 13:16:

    claudio, nun musst du auf einen wirklichen profi hören. ich habe in meiner „lumberjack“-laufbahn schon manches steer holz zerhackt und verfeuert, dabei habe ich in all den jahren sicher schon 10 äxte geschlissen. der schwachpunkt bei den äxten mit holzstiel ist die stelle genau hinter dem hackteil. äxte mit holzstiel müssen im minimum mit einem metallplättchen am stiel geschützt sein, ansonsten fliegt dir früher oder später das teil ans schienbein.
    um auf den punkt zu kommen kann ich dir aus eigener erfahrung eine axt von FISKARS empfehlen. die finnen sind seit generationen profis auf diesem gebiet und machen meiner meinung nach die allerbesten tools für lumberjacks. die FISKARS äxte haben einen unverwüstlichen stiel aus einem spezial-kunststoff. ich weis, der sieht nicht so kultig aus wie ein holzstiel mit dem aufdruck TOMAHAWK, hält dafür aber ewig – ein profi-tool eben! try-it

    ps: seit ich mich der finnischen FISKARS axt verschreiben habe, benutze ich im garten fast ausschliesslich nur noch geräte von FISKARS, besser geht es einfach nicht . . . . aus efahrung!

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  4. Claudio am 28. April 2008 at 00:30:

    Martin: STIHL oder Mc Culloch?
    Katha: Für was einen Garten? Du bist ja eh nur am Jet-Setten 😉
    Jürg: Das ewige Dilemma: Schön, aber zerbrechlich, oder robust, dafür hässlich.

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  5. jürg am 28. April 2008 at 12:38:

    claudio, als hässlich würde ich die FISKARS tools ganz und gar nicht bezeichnen! FISKARS produkte zeichnen sich durch ein ergonomisches design aus. nicht umsonst haben sie den ergonimschen griff bei den scheren erfunden, heute ja standard . . . nein ich habe keine aktien bei dieser firma, aber die produkte haben mich in den letzten jahren zu 100% überzeugt!

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  6. BerlinKitchen am 28. April 2008 at 13:48:

    „STIHL oder Mc Culloch?“

    Keine Ahnung, zu Weihnachten geschenkt bekommen!

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  7. Claudio am 28. April 2008 at 14:54:

    Jürg: Vom Bildschirm aus überwiegt halt der Plastik-Eindruck. Es ist wohl wie mit Volvo: Die bemühen sich mit Biegen und Brechen ein Designprodukt aus ihren Panzern zu machen und gewinnen damit sogar Auszeichnungen, aber kein Feingeist kann ernsthaft behaupten, dass das schöne Autos sind. Ich schlage deshalb vor, ich komme für eine Live-Fiskars-Demo mal bei dir im Garten vorbei. Und bring uns dafür Côte de Boeuf mit, deal?
    Martin: Weihnachtsgeschenk, ach so. Wie viele Batterien gehen denn da rein?

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  8. Bolli am 28. April 2008 at 15:57:

    Ach nee, erst nervt mich die Blogszene jenseits des Rheins mit lauter leckren Bärlauchrezepten und Gerichten, und jetzt fängst Du mit der Grillsaison an……….Grillen geht nicht mitten in Paris ( dann brennen gleich die ganzen baufälligen Hütten ab…) und Bärlauch kennt der gemeine Franzose nicht………

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  9. Mike Seeger am 28. April 2008 at 18:39:

    Lieber Claudio, ich habe in meinem Garten noch so manchen Meter Holz zu hacken (spalten). Wenn Du also ein wenig mit Deiner Axt bei mir angeben willst, bist Du herzlich eingeladen. Nach dem Holzhacken gibt es dann eine daumendicke Scheibe Parmaschinken und eine Flasche toskanischen Rotwein. Grillen ist auch OK, muss mir aber erst einen neuen Grill zulegen, der alte ist durchgebrannt (nein, nicht abgehauen, durchgebrannt).
    P.S. Kannst Du auch Bäume fällen? Ich hätte da auch noch so eine Riesen-Birke an ungünstiger Stelle 😉

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  10. Claudio am 28. April 2008 at 21:20:

    Bolli: Paris? Da hat man doch einen schicken, eingebauten japanischen Tischgrill in seiner 380 m2 grossen Altbau-Wohnung und grillt darauf feinste Tranchen vom Wagyu-Beef aus Kobe, oder etwa nicht?
    Mike: Ja, weisst du Mike, Birken stehen eigentlich immer an ungünstiger Stelle. Der lustige Max Küng, ein Schweizer Journalist, hat einmal sehr treffend bemerkt: Die Birke ist ein Arschloch. Vor allem wegen ihrer allergenen Potenz. Die Birke meines Nachbars, zum Beispiel, versaut mir jedes Jahr den Pflanzplatz mit seinen Kätzchen (so nennt man, glaube ich, die wurmförmigen Blüten). Ich würde sagen, wir sprengen sie einfach weg! Neuer Grill? Uff, seeehr heikles Thema! Ich habe das Neandertaler-Stadium knapp hinter mir: Feuerstelle am Boden und darüber ein Dreibein-Schwenkgrill aus Stahlrohren (Manufaktum).

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  11. jürg am 28. April 2008 at 21:54:

    claudio, da würde ich auf jedenfall sagen: deal! . . . und ich werde als vorspeise 2 scheiben „Fettine die Reale“ besorgen, gem. deinem artikel vom oktober 07 müssen die ja der hammer sein vom grill, darauf bin ich extrem gespannt! als hauptgang dann dein côte de boeuf, dazu nur ein frisches „pain paillasse“ und eine gute flasche rotwein. vor, während und nach dem essen bleibt dabei genügend zeit um ausgiebig über holz-sorten, äxte, spaltmethoden, anfeuern, spezial-alu-blasrohre, kohle, glut, hitze, garstufen, etc. zu fachsimpeln – einfach ein genuss!

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  12. kaltmamsell am 29. April 2008 at 14:35:

    Wenn Sie zur Textpassage „women’s clothing“ Beratung brauchen – jederzeit.

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  13. zorra am 30. April 2008 at 09:43:

    Wie geht’s dem Buckel? Ich denke eher, dass du Blasen an den Händen hattest, oder hast du Handschuhe getragen?

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  14. Claudio am 30. April 2008 at 10:08:

    Komisch, der Buckel ist jetzt dort, wo mein Sixpack sein sollte. Oder ist es mehr eine Blase? Habs vermutlich übertrieben mit den Lammkotletts!

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