Kulinarischer Knockout

Kulinarischer Knockout

Achtung, die Euro Null Acht schlägt um sich.

Überall machen sich Fanzonen breit, auch unser Boxkeller muss sich geschlagen geben. Für die Zeit der Fussball-Europameisterschaft muss das Gym anderswo aufgebaut werden.

Das ist aber nicht weiter schlimm. Schon andere Sommer fand das Training aus unterschiedlichen Gründen an einer anderen Location statt.

Das ist erstaunlicherweise immer zusätzliche Motivation. Liegt vielleicht an der Kombination Sommer-Körperkult-Gefühl und Aus-dem-Alltagstrott-ausbrechen.

Gestern haben wir den Boxring aufgebaut. In 100 Metern Distanz zum Stadion, wo das EM-Eröffnungsspiel stattfinden wird. Schade, sind die Engländer nicht dabei.

Blechwagen

Das martialische Material wird angeschleppt

Erich

Boxt nicht wie Walujew, aber packt genauso hart an

Schweissen

Im Schweisse seines Angesichts: Reparatur des Ring-Gerüst

Blaue Ecke

Die blaue Ecke ist am Boden

Ringgeruest

Fundament jedes Boxkampfes – das Ring-Gerüst

Ringboden

Bodendämmung für eine geschmeidige Beinarbeit

Ringseile

Hängt das, nicht im Seil

Sandsack

Ein Sack, der Schläge einkassieren wird, ist schon da

Einen ersten Schlag in die Magengrube gabs danach in einem der Restaurants in unmittelbarer Nähe. Das kulinarische Angebot rund ums Stadion, der Eishalle und des Gartenfreibads ist ohnehin schon über der Schmerzgrenze. Und das wird sich während der EM wohl kaum verbessern.

Drei von sechs Helfern schätzten die Situation richtig ein und warfen das Handtuch, als sie die plastifizierte, bunt schreiende Menükarte in die Hand bekamen: Sie verzichteten auf die Bestellung von fester Nahrung.

Die Anderen waren zu müde und zu hungrig für einen Rückzieher und machten sich bereit, was in die Fresse zu bekommen:

Chicken Nuggets mit Potatoes Wedges (mitsamt Schreibfehler) im praktischen Abtropfsieb

Chicken Nuggets

Einen Wurstsalat, der mit der Bezeichnung Salatgewurstel besser bedient wäre

Salatgewurstel

Und ein Tessinerplättli (ich dachte, das wäre noch das Harmloseste, weil das weder aufgetaut noch frittiert ist)

Tessinerplaettli

Aber alleine vom Anblick des Tellers bekam ich schon ein blaues Auge!

Ich weiss schon jetzt, im Sommer heisst es nicht nur während des Trainings durchbeissen sondern auch danach – und zwar am besten nichts. Mahlzeit!

Erfolg


7 Kommentare zu Kulinarischer Knockout

  1. Mike Seeger am 16. Mai 2008 at 01:00:

    Hallo Claudio Kentikian,
    drittes Foto, hinter bzw. vor dem imposanten Herren mit der wenig imposanten Frisur: 280 SE Automatik Bj. 67 ?
    Ich durfte mal in den frühen 80ern einen fast durchgerosteten 300 SEL 6,3 fahren. Boah ey!

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  2. jürg am 16. Mai 2008 at 08:56:

    ihr seid sicher im «Chicken-Chaoticum» gewesen, oder?
    besonders passend dazu finde ich folgende zeilen welche ich auf deren homepge gefunden habe:

    So widerspiegelt das Endprodukt die heutige chaotische Zeit, in der man gern vergisst, was gestern war, geschweige denn weiss, was morgen sein wird. Ein Ort für alle kreativen „Organichaoten“, die in jeder Beziehung noch richtig reinhauen können….

    na dann gute nacht!!!

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  3. Claudio am 16. Mai 2008 at 09:14:

    Mike: Kentikian? Also bitte, Mike, ich bin doch keine Susi! Deine Nase für klassische Fahrzeuge scheint noch ungebrochen. Könnte hinhauen. Muss mal unseren Coach fragen, dem gehört er.
    Jürg: 100 Punkte! Nicht, dass dus herausgefunden hast (ist als Basler ja nicht schwer), aber dass du diese Stelle auf der Webseite gesucht + gefunden hast: CHAPEAU! Ich wollte die Seite zuerst verlinken, dachte dann aber, auch noch Werbung machen für den Scheiss?! Danach kräht kein Hahn.

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  4. Frenk am 16. Mai 2008 at 09:31:

    Jetzt verstehe ich auch warum wir nach der „Eiszeit“ ins Fonduestübli sind. Benj, ich bin Dir unendlich dankbar!

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  5. LarsB am 16. Mai 2008 at 09:35:

    Der Anblick des „Tessinerplättli“ kann einen wahrlich zum Fasten verleiten. Als moderner Joseph Beuys würde ich das komplett mit Unterlage in eine Glasvitrine sperren und unter den Augen fassungsloser Museumsbesucher langsam verrotten lassen.

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  6. zartes händchen am 16. Mai 2008 at 09:40:

    Respekt! Wer so ein scharfes Auge und Gefühl für VIM (Very important moments) hat, verdient eine leckere Tessinerplatte im Chickenchaotikumtuttiquantiimmerlustigamerikanertrendiiistadionbaizli. Zudem gibt’s gleich obendrauf noch eine Gratisnomination für den Ehrenspalenberglerpreis für die Erstbestellung der Piatta ticinaise. Ich vermute stark das das Cookingdreamteam aus Tschirdisien eine 10 Minütige Kreativsitzung benötigte um die genaue Auslegung der schwer nach Verpackung riechenden M-Salami und Cash und Carry Gürkchen Kundenwirksam auszulegen.
    Der Verfasser bietet auch Seminare im Autoerkennen an. Hier die Lösung vom Quitz vom Mittwoch. 250 SE, jg.1966.

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  7. Claudio am 16. Mai 2008 at 10:52:

    Frenk: Sagen wir, es war das kleinere von zwei Übeln.
    Lars: Vorsicht, es gibt Museen, die würden das nicht aus sondern auf den Tisch stellen!
    Zartes Händchen: Weise Worte, Speedy Chicken!

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