Schmetterlinge im Bauch.

Farfallesalat Zucchini

Nudelsalat kann jeder. Leider. Farfalle e zucchine ist der Versuch, dagegen zu halten.

Wer liebt nicht eine leichte pasta fredda an heissen Tagen? Bedauerlicherweise sind die meisten Pastasalate verkocht und vermasselt mit zu vielen Zutaten. Von pappigen, zu süssen oder zu sauren Mayonnaise-Dressings ganz zu schweigen.

Auch bei der Form der Pasta vergreifen sich viele viel zu oft und verwenden viel zu rustikale, zu griffige (weil gerippte) Penne oder Rigatoni.

Fusilli sind nicht ganz so daneben. Aber: Wie grazil sind Farfalle dagegen? Mit samtigen Flügeln und einem kernigen Herz.

Farfalle – das italienische Wort für? Schmetterlinge, richtig. Und Schmetterlinge sieht man zu welcher Jahreszeit durch die Luft tanzen? Eben. Es gibt keine passendere Pastaform als Farfalle im Sommer.

Egal, womit man sie am liebsten kombiniert: Süsse Pachinotomaten, mollige Ofenpeperoni, Auberginen oder, wie in diesem Fall, Zucchini – die grösste Freude bereiten sie, wenn man sich auf nur eine einzige Hauptzutat beschränkt.

Tomaten wollen als Begleiter Basilikum, Knoblauch, Olivenöl, Aceto balsamico tradizionale, Salz und Pfeffer. Dazu entweder Parmesanspäne, gezupfte Mozzarella oder Stracciatella. Allerhöchstens noch Taggiasche Oliven.

Ofenpeperoni wollen nichts als ihren eigenen Schmorsaft, Knoblauch, Olivenöl, Salz und Pfeffer. Kein Essig. Das würde die feine Säure bedrängen. Dazu ein junger, zerbröckelter Pecorino Sardo.

Zu gebratenen Auberginenwürfel empfehle ich viel Petersilie (alternativ Basilikum), Peperoncino, Ricotta salata, Olivenöl, Condimento bianco und Salz.

Für Farfalle mit Zucchini werden Scheiben von 8 mm geschnitten (aussen knusprig, innen saftig) und akkurat in Olivenöl gebraten. Akkurat heisst, jede Scheibe liegt in der Pfanne neben der anderen ohne sich zu überlappen. Nur so kann man bei mittlerer Hitze jede einzelne goldbraun braten. Dann wendet man sie und wartet geduldig, bis auch diesseits eine schöne Bräunung erscheint.

Gegen Ende zwei gequetschte Knoblauchzehen dazu geben (nur zum Aromatisieren, nicht zum Mitessen). Würzen mit Salz, schwarzem Pfeffer aus der Mühle und wenig Muskatnuss. Mit Condimento bianco ablöschen und etwas verkochen lassen. Grosszügig Petersilie darüber streuen.

Was ist eigentlich das Problem mit Petersilienstängeln? Warum schneiden die so viele ab und schmeissen sie weg? Da steckt so viel Saft, Knack und Geschmack drin. Hier auf jeden Fall mitverwenden!

Die Farfalle abgiessen, auf keinen Fall abschrecken (muss man das wirklich schreiben?) und noch warm mit den Zucchini mischen. Einen Moment warten, bis die Pasta etwas auskühlt und die Aromen aufgesaugt hat.

Viel bestes Olivenöl darüber träufeln und dann nur die allersaftigste und zarteste Mozzarella di Bufala darüber zupfen. Also so mit den Fingern zerreissen. Auf keinen Fall in Würfel schneiden!

Wer all diesen Kleinigkeiten grosse Beachtung schenkt, hat mehr von jedem Bissen.

Versprochen.

 


5 Kommentare zu Schmetterlinge im Bauch.

  1. Houdini am 17. August 2017 at 01:46:

    Vielen Dank für die Tips zu den diversen Gemüse-Beigaben, super die Bemerkungen dazu. Auch hier gibt es ab und an Pasta-Salate, immer ohne „dicke“ Sauce, ohne Mayo. Für die Säure presse ich meist eine Limette aus dem Garten, habe jetzt aber auch 2 Dutzend Zitronen am gelblich werden.
    Grüsse aus Chiang Mai, Erich

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  2. Friederike am 17. August 2017 at 07:13:

    der Beitrag und der so herrlich passende Titel sind einfach schön zu lesen, danke auch für die Petersilstängel 😉 ich verwende sie immer gern mit.
    Den letzte Beitrag über das Gemüse aus der Asche fand ich total faszinierend… und ich warte auf dein neues Buch!
    lg

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  3. lieberlecker am 17. August 2017 at 15:24:

    Ich sage ja schon immer, an der Einfachheit erkennt man das grosse Kino!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  4. Sandkorn am 18. August 2017 at 18:09:

    Lieber Claudio,
    das mit den Zucchini haben wir heute sofort ausprobiert. So ähnlich lieben wir Röst-Zucchini schon länger, aber der Condimento bianco gibt dem Gemüse einen exzellenten Kick. Morgen sind die Auberginen dran!
    Dank und herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein,
    Sandkorn

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  5. Cellibelli am 27. August 2017 at 21:02:

    Mammmmamia soooo Leckerli….

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