Sehen statt essen
Erst dachte ich: Huch! Hat Horst Lichter hier gearbeitet, als er noch Haare hatte?
Verwunderlich wäre das bei diesem ubiquitären Herd-Tier ja nicht. Gibt es einen Ort, wo er zurzeit nicht zu sehen ist? Aber dann stünde da nicht «Vietato l’ingresso» sondern «Hereinspaziert!».
Dann dachte ich, nein, das muss ein Bruno Bozzetto sein! Wow, das hiesse ja fast, ich als passionierter Trophäensammler müsste die Plakette an der Hotelküchentüre unbemerkt an mich reissen.
Aber wenn man den Strich mit seinem Stripy vergleicht, merkt man sofort, da war wohl bloss wieder ein wüster Kopist am Werk.
Abgesehen davon; warum war in den siebziger Jahren die Liebe frei, aber nicht der Blick auf Restaurantküchen?
Führt die heutige Überkulinarisierung etwa zur Lust- oder Appetitlosigkeit? Kann man sich an Essen tatsächlich «satt» sehen?
Überhaupt, was heisst schon «das Auge isst mit»? Dieser Tage verschlingt doch das Auge mehr Essen, als wir je zu uns nehmen könnten!

Ach, ich hab mich zwar schon das ein oder andere mal satt gekocht, gerade wenn es mal etwas länger dauerte, der reine Ausblick verschafft aber doch eher Appetit.
-keine Angst, der nächste Hunger wird sich bestimmt melden.
-Gerade uns Bloggern stellt sich diese Frage jeden Tag. Wieviele unserer Besucher kochen unsere Gerichte nach? Auf mich bezogen gibt es kein „Sattsehen“. Mein Gehirn gibt mir beim Erblicken einer Speise schon die nötigen Anweisungen für´s Nachkochen oder auch nicht. Das ist eine Frage der Vorstellungskraft. Viel hängt auch davon ab, wie oft ich koche oder kochen muss: 1 x pro Woche, 2 x am Tag… Für den letzteren Fall ist man für jede Anregung froh. Die Welt ist bunt, freuen wir uns daran!!
-Der Eintritt könnte natürlich auch verboten sein, damit man „die vielen Haare in der Suppe“ nicht sieht. Satt sehen am Essen? Höchstens, wenn es schon optisch eine Katastrophe ist. Bei uns heißt es übrigens: Das Auge isst man mit! 😉
-Auch schon in den 70er Jahren durften die A-Gäste in der Küche vorbei schauen und das Essen mit dem Chef besprechen. Der „normale Ottoverbraucher“ natürlich nicht. Aber wer sind wir denn, he?
Kein Linzer Torte-Rezept???! 🙁
-Danke für den Bruno Bozzetto.
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