Rande des Wahnsinns.

Randen Orangen Salat

Kleiner Unfall mit grosser Wirkung: Randen-Blutorangensalat.

Kürzlich habe ich nicht aufgepasst beim Kochen. Das Kochwasser im Topf mit den Randen war verdampft, eine Rande geplatzt und der austretende Randensaft begann am Topfboden langsam einzudicken und zu karamellisieren. Was für ein Duft! Welch intensives Aroma!

Das musste ich unbedingt wiederholen, als Sauce für einen Randen-Salat mit Blutorangen, den ich ohnehin endlich einmal probieren wollte. Et voilà, hier ist er!

Randen ungeschält in leicht salzigem Wasser zugedeckt weichkochen. Randen schälen. Eine Rande im Mixer pürieren, durch ein feines Sieb passieren (wer einen Entsafter hat, nimmt direkt Randensaft oder kauft alternativ Randensaft).

Saft einer Moro- oder Tarocco-Orange dazugeben und bei mittlerer Hitze sirupartig einkochen. Ab und zu mit etwas Wasser strecken, wenn es sich am Topfboden festsetzt. Etwas auskühlen lassen und dann ein gutes Öl (ich habe kaltgepresstes Sonnenblumenöl verwendet) mit dem Saucenbesen aufmontieren, bis die Flüssigkeit homogen ist und schön glänzt.

Rande in Spalten schneiden und mit Salz, rotem Kampotpfeffer, Balsamico und Sonnenblumenöl 30 Minuten marinieren. Tropeazwiebel in Ringe schneiden, kurz in 1 EL Condimento bianco und 1 EL Wasser aufkochen, in eine Schüssel umgiessen, 10 Minuten ziehen lassen.

Blutorange filetieren. Granatapfelkerne auslösen. Fenchelkraut zupfen.

Sauce mit einem Esslöffel aus dem Handgelenk schwungvoll auf den Teller kleckern. Randenspalten und Orangenfilets darauf verteilen, mit rotem Kampotpfeffer, Fenchelkraut, Zwiebelringen und Granatapfelkernen garnieren.

Ich hab mich gleich so was von verliebt in die Randensauce! Sie hat durch die Blutorangen eine feine Säure und der frische Orangengeschmack vermählt sich unheimlich gut mit dem süssen, erdigen Geschmack.

Am besten zieht man genüsslich ein Orangenfilet durch die Sauce, erfreut sich kurz am Anblick der tiefroten Glasur und lässt den Happen zusammen mit Rande, Zwiebel, Granatapfelkern und Fenchelaroma eine wilde Party im Gaumen feiern.

Randen Orangen Salat


8 Kommentare zu Rande des Wahnsinns.

  1. Jutta Hirtz am 14. Januar 2019 at 23:20:

    Muss ich nachmachen,
    Aber wo zum teufel, bekommt man jetzt Tropeazwiebeln her?

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  2. Michi am 15. Januar 2019 at 08:09:

    Ist ja stark. Tolle Kombo … machst du ein Video wie du den Teller so herrichtest?

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  3. Claudio am 15. Januar 2019 at 10:04:

    Schau mal beim türkischen Gemüsehändler, Jutta, meiner hatte welche. Nein, Michi, bis jetzt noch nie.

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  4. Michi am 15. Januar 2019 at 10:06:

    Dann wird es höchste Zeit das Video Zeitalter bei euch einzuläuten 😉

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  5. Anonyme Köche » Blog Archive » Ist das Kunst oder kann das was? am 18. Januar 2019 at 18:19:

    […] die Rande des Wahnsinns habe ich doch kürzlich gekochte Rande püriert und durch ein feines Sieb passiert. Ich brauchte […]

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  6. Peggy am 22. Januar 2019 at 20:30:

    Ein Gemälde von einem Salat! Ha, erst gestern bekam ich Kampotpfeffer geschenkt, so dass ich einen Nachbau zumindest ansatzweise versuchen könnte. Wobei es schwierig werden dürfte, am Stadtrand Tropea-Zwiebeln aufzuspüren…

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  7. Claudio am 23. Januar 2019 at 00:03:

    Daumen sind gedrückt, liebe Peggy! Statt Tropea kannst du problemlos andere rote Zwiebeln verwenden.

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  8. JuttaK am 9. Februar 2019 at 15:58:

    Ich habe irgendwo ein ähnliches Rezept gelesen. Da wurde sogar mit Trüffelöl gerabeitet. Das Resultat ist für mich das gleiche wie hier. Kann man, muß man aber nicht haben

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