Wahre Freudschaft

Wurst und Brot. Zwei wahre Freunde. Freunde, die man zum Fressen gern hat.

Zugegeben, damit geht man mehr durch dick als durch dünn, aber gerade der Sommer schreit sowohl nach Grillwurst wie auch nach Sandwich. Am besten also, man kombiniert beides.

Natürlich ist es nicht wurst ist, welche Wurst man isst. Nur die beste sollte einem gut genug sein. Wie zum Beispiel diese klassische sizilianische Salsiccia al Finocchio, welcher Metzgermeister Pippo mit etwas Peperoncino Feuer in den Hintern geblasen hat.

Als letzte Ruhestätte, auf die sich die scharf angegrillte Salsiccia betten darf, empfehle ich eingelegte Peperoni. Italienische, versteht sich. Nicht diese Mini-Chemiemülldeponien aus Spanien oder Holland.

Die Haut der Peperoni sollte entfernt werden. Aber nicht, wie hie und da empfohlen, mit der mörderischen Methode (im Plastiksack ersticken). Sondern ganz simpel: Peperoni ganz im Ofen rösten (Grillfunktion, 240 Grad, sobald eine Seite schwarz wird wenden), danach einfach auskühlen lassen.

Daraufhin sacken sie bildlich in sich zusammen, die Haut beginnt sich alleine vom Fleisch zu lösen und kann nunmehr leicht abgezogen werden.

Erst jetzt in Streifen schneiden, salzen, pfeffern und in bestem Olivenöl ertränken. Ein paar zerdrückte Knoblauchzehen gesellen sich liebend gerne dazu.

So eingelegte Peperoni halten sich gerne ein paar Tage als Vorrat, denn sie machen sich nicht nur auf einem Antipasto-Teller mit Salami und Prosciutto beliebt, sondern auch als Begleitung zu Grilladen oder würzigem Käse.

Die Schnittfläche des Brötchens, der Focaccia, Ciabatta oder was immer das Ding zusammenhalten soll, muss ebenfalls im Ofen angetoastet werden. So weicht es weniger schnell durch, wenn es belegt wird.

Und dann heisst es: Kiefer ausrenken, Finger lecken, an der Bierflasche nuckeln!


28 Kommentare zu Wahre Freudschaft

  1. Feinschmecker am 13. Juni 2010 at 23:01:

    Da war wohl der Freud´sche Verschreiber in der Überschrift programmiert. Ansonsten wunderbares Rezept.

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  2. Sheik am 13. Juni 2010 at 23:05:

    einfach toll

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  3. katha am 13. Juni 2010 at 23:20:

    na super, da wurstelst du mir was vor, wo ich seit wochen von gegrillten salsicce ähnlich der von dir beschriebenen träume – bloß sind die in wien so gut wie gar nicht aufzumdertreiben. ich denke ernsthaft übers selbermachen nach, obwohl mir das eigentlich viel zu blöd ist. vielleicht starte ich doch noch einen rundruf bei allen italienischen feinköstlern der stadt. wäre doch gelacht!

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  4. Andreas Gradert am 13. Juni 2010 at 23:49:

    Bei la Salvia – Feinkost, Vinothek und Bar am Yppenplatz – 1160 Wien.

    Viel Erfolg.

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  5. Boris Zatko am 14. Juni 2010 at 09:02:

    Ah, die Pippo-Wurst! Das ist wahrlich die einzige, die auf den Grill zu kommen hat. Alle anderen sind dagegen arme Würste!

    Viele liebe Grüße

    Boris

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  6. katha am 14. Juni 2010 at 09:38:

    wow, von wien über die schweiz und salzburg (?) zurück nach wien – was für ein wunderding dieses medium doch ist. danke für den tipp, andreas. dort wollte ich schon längst mal hin, bloß seit unserem umzug von 1160 nach 1020 ist die gegend irgendwie „aus der welt“. jetzt habe ich einen guten grund für diese „welt“reise. und unsere kfz-werkstatt (das pickerl – ich fürchte, das letzte im laaangen leben unseres autos – steht an) ist ja auch noch dort in der nähe…

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  7. Marcel von Kochmesser.org am 14. Juni 2010 at 10:16:

    Na da kriegt man ja echt Hunger. Naja zum Mittag wird wieder das Kochmesser geschwungen. Ich häute ebenso wie Du beschrieben hast – geht einfach da das lösen ja von alleine geht. Danke für die Anregung.

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  8. Eline am 14. Juni 2010 at 10:21:

    Mir geht es wie katha: keine Chance, so eine handgefertigte Salsiccia zu bekommen. Da hilft nur Urlaub. Oder sich hier satt zusehen.

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  9. Jürg am 14. Juni 2010 at 10:23:

    mmmh, brenne sweimal! grossartig diese salsiccie von pippo . . .

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  10. Magdi am 14. Juni 2010 at 10:32:

    Für die Zutatenliste habe ich kein Problem, wie du dir vorstellen kannst.Diese Kombination gibt es bei uns öffters, aber hauptsächlich vom Grill, nicht aus dem Ofen. Italien, man möchte es nicht glauben, hat bezüglich Pestizide sehr scharfe Gesetze, deshalb sind Peperoni aus Italien zu empfehlen, wie du richtig schreibst. Spaniens können billiger sein, dafür bekommst du gleich einen Pestizid-Cocktail dazu.

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  11. Schnick Schnack Schnuck am 14. Juni 2010 at 10:32:

    Das wär auch was für den Anstoß heut Abend.

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  12. carlo am 14. Juni 2010 at 13:48:

    Carissimi lettori. es gibt einen wunderbaren trick, den ofen auszutricksen…indem man die peperoni (paprika für den rest der welt) mit dem sparschäler schält und danach auf die grillpfanne legt. die ist dann schon schön angewärmt für die salsiccia. der trick funktioniert aber nur mit superfrischen peperoni, weil das fruchtfleisch schön straff sein muss, damit der sparschäler nicht wie ein bagger das fruchtfleisch aufreisst. buon appetito…

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  13. capitan am 14. Juni 2010 at 23:39:

    grillen? ich höre immer grillen?
    kann der sommer jetzt bitte auch mal nach hamburg kommen. es nervt.
    und das sagt einer, der es gerne kalt mag.
    also, du schickst sonne und wir grillen das leckere ding da nach…

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  14. Zoolicious am 15. Juni 2010 at 16:27:

    Sieht toll aus und klingt auch so.
    Wo krieg ich nur so eine Salsiccia her?

    Es ist eben doch nicht alles wurst…:-/

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  15. Jutta Lorbeerkrone am 16. Juni 2010 at 00:33:

    Hatte die salsiccia glatt fuer Luganica gehalten ….wusste nicht, dass es eine sizilianische Version mit Fenchel gibt.

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  16. fressack am 16. Juni 2010 at 01:42:

    Also für den Metzger des Vertrauens ist es doch ein Leichtes, die Dinger nach vorgegebener Würzung zu produzieren. Davon kann er doch im Laden auch noch an den Rest der Kundschaft verkaufen.

    Die mit Fenchel und Peperoncino habe ich mir auch schon machen lassen. Gut kommt auch noch ein Hauch Knoblauch.

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  17. Christina am 16. Juni 2010 at 10:03:

    Gefällt mir sehr, die Idee mit dem Peperonibettchen. Und ein Lichtblick in Bezug auf Grillwürste: Ich habe es nämlich fast schon aufgegeben, Würste zu grillen, weil man so selten gute Exemplare bekommt.

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  18. Claudio am 16. Juni 2010 at 20:38:

    Wie es aussieht, könnte der gute Pippo seine Salsiccia problemlos von Berlin bis Wien absetzen. Als Tipp vielleicht so viel: Fragt mal einen italienischen Coiffeur oder euren liebsten Barista. Die wissen immer alles: wer die WM gewinnt, wie man bessere Politik macht oder eben – wo man in eurer Stadt die beste italienische Salsiccia bekommt.

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  19. Toni am 17. Juni 2010 at 13:00:

    Leckeres Rezept. Werd ich ausprobieren, sobald hier in München wieder die Sonne scheint. Auch ich stehe vor dem Problem des Salsiccia-Nachschubs. Unser Metzger des Vertrauens kann mir zwar welche bestellen, aber die schmecken … naja. Muss mal wieder zum Viktualienmarkt.

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  20. Margherita am 17. Juni 2010 at 18:25:

    Salsiccia+Peperoni! Ein „Must“ der Kueche!
    😛

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  21. Klaus am 17. Juni 2010 at 19:05:

    Wir machen die salsiccia immer einmal im Jahr mit einer Gruppe von Italienern und Deutschen selbst und frieren dann in handlichen Paketen ein – beim letzten Mal waren es 230 kg + 10 kg für Freunde des Lammfleischs – ist immer ein großes Ereignis im Jahreskreis – zur Nachahmung empfohlen – und morgen zum Spiel kommt dann wieder was auf den Grill – werde das mit den Paprika ausprobieren

    Beste Grüße Klaus

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  22. catering berlin boerworst am 9. Juli 2010 at 07:15:

    Was uns die WM auf den Grill beschert hat, kann ich nur empfehlen: die südafrikanische Boerworst. in Berlin gibt es einen Südafrikaner, der die Braai-Wurst in seiner Fleischerei mit anbietet – sehr zu empfehlen, weil neue, ungewohnte Gewürzmischung.

    na denn, ein paar Scheite aufgelegt!
    viele Grüße aus Berlin
    Tom

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  23. klaus am 14. Juli 2010 at 16:19:

    Und wo bekomme ich eine Salsiccia, wenn ich in der Gegend von Aachen wohne, ich Armer?

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  24. berlin catering event am 15. Juli 2010 at 13:59:

    Auch schön. Der Salsicce-Burger al antipasti. Gefällt mir gut und meine Grillgemeinde freut sich. Hat meinen Horizont wieder ein Stück erweitert.
    Ich guck mich nochmal weiter um. Die Vorspeise für die nächste Grillparty steht jetzt zumindest schonmal. Schönen Gruss aus Berlin…

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  25. Biona am 27. Juli 2010 at 15:17:

    Hallo Claudio, ich kann Deine Emailadresse leider nirgends in Deinem Blog finden. Ich würde Dir gern einen Vorschlag unterbreiten. Ich arbeite für das Portal Schoener-Essen.de, das zum Portfolio des Gruner und Jahr Verlagshaus‘ gehört. Kannst Du mir Deine Emailaddi schicken, dann lasse ich Dir alles weitere ausführlich per Mail zukommen.
    Besten Dank, Biona

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  26. Hoschy71 am 22. September 2010 at 15:08:

    Sehr feine Grillidee! Gibt es eigentlich auch die Salsiccia auch in Bio-Qualität im Großraum Stuttgart? Als ich letztes WE beim Grillen die Zutatenliste (Stabilisator E120, Geschmacksverstärker E621 sowie Farbstoff E120) gesehen habe, verging mir der Apetitt. Kann mir bitte jemand einen Tip geben, das wäre klasse! Die Pippo-Wurst ist leider zu weit entfernt…

    Viele Grüße, denis

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  27. Claudio am 22. September 2010 at 15:24:

    Versuchs mal Caprano: http://branchenbuch.meinestadt.de/stuttgart/company/7678346

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  28. Hoschy71 am 22. September 2010 at 17:58:

    Besten Dank Claudio, da hätte ich aber auch selber drauf kommen können. Am besten nehme ich gleich noch zwei Schweinekoteletts inklusive „Borstendreingabe“ mit 😉

    Allseits guten Apetitt, denis

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