Côte de BoeufEs macht eigentlich gar keinen Sinn. 1200 Gramm Rindfleisch am Knochen. Drei Finger dick. Grösser als ein mittelgrosser Teller. Über und über mit Fett durchzogen.

Aber ich stelle nicht die Frage nach dem Sinn. Ich frage mich, gibt es ein besseres Stück Fleisch als ein Côte de Boeuf? No, my friend. Bei welchem Fleisch, wenn nicht bei einem Côte de Boeuf, stirbst du fast vor Gier, bis du es endlich anschneiden kannst, und wenn du es verschlungen hast, stirbst du fast, weil du dich so überfressen hast wie ein Löwe?

Ein Côte de Boeuf vereint Geschmack und Genuss von Filet, Entrecôte und Kotelett. Die einzige Chance, damit fertig zu werden ist, es für zwei Personen zu grillen. Grillen über Holzkohle ist eh die einzig zulässige Methode für dieses Monster. Ich geb dem Ding mindestens 10 Minuten pro Seite. Es muss so kross sein, dass dein Herz schneller zu schlagen beginnt aus Angst, dass du es verkohlen lässt. Aber nach 5 Minuten Ruhepause ist es innen noch so blutig, dass du dich hektisch umsiehst, ob nicht irgendein Vegetarier ums Eck kommt, um dich zu ermorden.

Warum nur müssen wir Menschen immer so ein Theater um alles machen? Warum kann ich kein Raubtier sein, das ohne Diskussion Fleisch frisst und alle sind damit einverstanden. Hat sich je einmal ein Zebu beschwert? Komm, hör auf!


5 Kommentare zu The Killer in me is the Killer in You

  1. whoishermes am 29. September 2007 at 20:41:

    Ausgerechnet ein Italo verrät seine Wurzeln? Was ist mit dem Bistecca alla fiorentina? Und wer weiss, wo man dieses (im übrigen 8cm starke) Stück in der Schweiz bekommt? Ich kann ja nicht jedes Mal in die Toscana fahren, wenn sich der Tiger in mir regt…

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  2. Claudio am 30. September 2007 at 12:19:

    Ja, was ist mit den Schweizer Metzgern los? Ich hab letzthin ein Côte de Boeuf vom Leimentaler Rind gekauft und es war soo schwach auf der Brust – knapp 700 g nur, extrem blass in Farbe und Geschmack. Und – kommt leider auch oft vor – von dicht gepresster Konsistenz. Keine Freude, nein, nein, nein. Ich empfehle dir das nahe Elsass, dort stimmt die Qualität. Das Rindfleisch (wenn möglich Charolais) ist barbarisch gut. Tiefrot, super gelagert und butterzart.

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  3. Anonyme Köche » Archiv » Weckt den Tiger in dir am 11. August 2008 at 01:31:

    […] meinen Mund andauernd offen habe und immerzu von prachtvoll zubereiteten Bistecce Fiorentine oder Côtes de Bœuf schwärme (die ich jedoch fast nie fotografiere, weil die Zubereitung höchste Konzentration […]

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  4. Rebekka. am 1. Oktober 2013 at 17:13:

    „Aber nach 5 Minuten Ruhepause ist es innen noch so blutig, dass du dich hektisch umsiehst, ob nicht irgendein Vegetarier ums Eck kommt, um dich zu ermorden. “

    Haha! – Sehr cool geschriebene Beiträge, habe mich quergelesen/informiert :). Und jetzt Bock auf Fleisch.

    Superblog!

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  5. Claudio am 3. Oktober 2013 at 12:20:

    Wow, da hast du ja eine schöne Zeitreise durch den Blog gemacht! Cool.

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