Von der Woge getragen.
Ob er zart wird oder nicht, zeigt sich am gelungenen Gericht.
Manchmal, wenn man am Meer im flachen Wasser gegen das Ufer schwimmt, kommt eine Welle und trägt einen sanft aber bestimmt nach vorn. So ging es mir beim Zubereiten dieser Calamaretti in umido.
Ich bereite sie häufig ganz ähnlich zu. Das gleicht dann mehr einem Eintopf mit Tintenfisch. Aber diesmal wurde ich von dieser Idee getragen, eine elegante Vorspeise anzurichten.
Das Bild vom Teller hatte ich schon im Kopf, obwohl ich ihn noch nie angerichtet hatte. Und vor allem wusste ich: Das wird geschmackvoll. So oder so.
Für vier Personen reichen als Antipasto 600 g kleine Calamaretti. Und haufenweise knuspriges Brot für den köstlichen Sud.
Kopf der Calamari aus der Tube ziehen, Tentakeln vom Kopf abtrennen, Rest des Kopfes entfernen. Tuben ausnehmen, Haut abziehen. Tentakeln und Tuben unter fließendem Wasser abspülen und abtropfen lassen.
Zucchini in 1 cm dicke Scheiben schneiden. In einer grossen Bratpfanne wenig Olivenöl erhitzen und Zucchini bei mittlerer Hitze braten, bis sie Farbe annehmen. Die Röstaromen geben dem Fond später viel guten Geschmack auf den Weg. Salzen, pfeffern und herausnehmen.
In derselben Pfanne nochmals etwas Olivenöl erhitzen. Calamaretti darin anschwitzen, bis die Flüssigkeit die sie ziehen verdampft ist. Zwei Knoblauchzehen und etwas Peperoncino mitbraten, mit einem Spritzer Weisswein ablöschen.
Vier Esslöffel passierte Tomaten, die gebratenen Zucchini und ein paar gewürfelte Kartoffeln (1-2 pro Person) dazugeben. Alles mit Wasser bedecken und zugedeckt 30 bis 45 Minuten auf kleiner Stufe sanft schmoren. Die Sauce darf nicht blubbern! Nur so werden die Calamaretti zart statt zäh und das Gemüse behält die Form anstatt zu zerfallen.
Vorsicht: Wir wollen keinen dickflüssigen Tomatensugo. Mehr einen leicht tomatisierten Fond in welchem sich durch das sanfte Schmoren alle Aromen zusammenfinden. Mit Salz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle abschmecken.
Für einen hübschen Teller zuerst das Gemüse darin verteilen, dann die Tuben und Tentakeln darauf platzieren, wobei man ein, zwei Tuben in Ringe schneiden kann und diese dazustellt.
Erst dann den Fond angiessen und zuletzt mit Fenchelgrün einen Farb- und leichten Anisakzent setzen. Mit einem Faden Olivenöl das Ganze abrunden.
Ein Messer kann man aufdecken. Für die Calameretti jedenfalls braucht man keins. Sie sind so zart, dass sie sich mit der Gabel zerteilen lassen.
Nach meinem Computer Upgrade habe ich das Gefühl, Dein Teller riecht bis hierher 😉 – köstlich. Ich werde den Calameretti nochmals eine Chance geben, denn letztes Mal war ich nicht zufrieden.
-Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Kann es nur empfehlen, lieber Andy. Weisst du noch, was uns Antonio Colaianni am Montag verraten hat? Auf gaaaanz niedriger Temperatur schmoren lassen, damit sie zart werden 😉
-Das sieht wirklich wunderbar aus. Die Beschreibung, die Fotos und der Teller … da möchte ich direkt von probieren.
Vielen Dank für dieses tolle Gericht. Ich weiß schon, welches Gericht ich demnächst nachkochen werde.
Gruß, cookingdaddy
-Das könnte dir durchaus passen, cookingdaddy, wenn ich mir so deinen Blog anschaue: sehr schön! Wünsche gutes Gelingen.
-Lieber Claudio
-Wunderbares Gericht – da kommen sofort Erinnerung aus der Kindheit zum Vorschein, als meine Nonna noch am Herd stand. Lecker ist das Gericht auch mit ganz kleinen Moscardini und wenn man mal Pasta dazu servieren möchte passt sehr gut die Calamarata.
Danke Claudio!
Ja, liebe Tina, ich liebe Calamarata! So ein geniales Pastaformat. Und Moscardini hätte ich fast genommen statt den Calamaretti. Mà, la prossima volta 😉
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