Goldig und delicious
Es gibt sie noch, die guten Dinge.
Aber nicht von einem traditionsreichen Hersteller mit einer bewegten Geschichte. Und wahrscheinlich deshalb auch nicht bei Manufactum. Wo man für dieses Küchengerät vermutlich wieder liebevoll romantisch getextet hätte:
«Um ein Haar wäre es um Rosenstein & Söhne geschehen gewesen, doch der im Jahre 1867 in Schwelm gegründete Spezialist für Präzisionsschälwerke des häuslichen Bedarfs konnte sich noch einmal konsolidieren. So können wir Ihnen diesen Apfelschäler-/schneider jetzt glücklicherweise wieder anbieten».
Nein, das Ding kommt aus China und findet seinen Weg in die heimischen Küchen unter anderem über Web- und TV-Shopping. Vereinzelt auch ganz stilecht mit Beratungs-Videos in Homevideo-Qualität. Sind sie nicht goldig, diese trashigen Clips? Garniert mit unfreiwilliger Komik sind sie besser als mancher Sketch.
Ein chefmässiges Anleitungsvideo à la Française gibt es hier.
Verblüffend ist, dass diesem durchaus wertigen chinesischen Produkt teilweise der Herstellername Rosenstein & Söhne angedichtet wurde, als ob es sich um deutsche Wertarbeit handeln würde.
Der reinen Vermarktungs-Fantasie entsprungen, muss man annehmen. Falls in Europa tatsächlich eine Rosenstein & Söhne-Manufaktur existieren sollte, möge sie doch mein Misstrauen bitte entkräften.
Ich habe zum Glück eine sehr aufmerksame und sehr nette Nachbarin, die mir ihren Apfelschäler geliehen hat. Er funktioniert einwandfrei und sehr zur Freude unseres alljählichen familiären Dörrapfelringe-Produktionsteams.
Unsere Äpfel geben wir gerne zum Mosten, in Kuchen, in Strudel zu Foie Gras oder eben in den Ofen zum Dörren. Sie schmecken um Welten besser, als die meisten gekauften, oft geschwefelten Apfelringe.
Vom Baum direkt auf den Esstisch
geschält
geschnitten
entkernt
und bereit zum Dörren.
Süsse Energiespeicher für einen goldigen Herbst.
Ist der Knopf an der Kurbel etwa aus Holz. Dann könnt ich mir das Teil in meinen Laden stellen. Sieht irgendwie nach 50er Jahre aus…
-Ja, echt Holz! Und ich finde, schwarz muss das Teil sein. Gibt leider auch auch sehr zweifelhafte Lackierungen.
-wir haben auch so ein ding. in lindgrün. es funktioniert bestens. 🙂
-Claudio – ein echter Schnäppchenjäger, ist js gelacht für 12,90 €… – Kaufs mir doch nicht, weil ich es als sehr heilsam empfinde, in der Küche während des Kartoffelschälens laut vor mir her fluchen zu können…. Auguri
-sieht wirklich nostalgisch aus als sei es von „Rosenstein&Söhne“ …… aber braucht man sowas wirklich ? ich denke ein schönes messer macht den job genausogut und schnell
-natürlich braucht so was kein mensch wirklich. aber die kids haben ihren spass und die finger bleiben unversehrt. 😉
-ja berndbxxx seit meine tochter aus dem haus ist und (noch) keine enkel da sind vergesse ich diesen aspekt
-Also meine, die ist auch eine original Rosenstein & Söhne! :-))) In grün. Ein Superteil und die deutsche Bedienungsanleitung verdient eine glatte 1. Nur die Verpackung ist verräterisch. Sonst könnte man die Manufaktum-Geschichte tatsächlich glauben.
-Beim Schälen von 30 kg Äpfeln letzte Woche tauchte vor meinem geistigen Auge immer wieder so ein Gerät auf. Doch finden konnte ich es bisher noch nicht. Das wird sich dank Link jetzt sofort ändern…..
-Genau, die Menge ist das Anschaffungskriterium. Und der Spassfaktor. 2 Mal pro Woche 3 kg Äpfel für gedörrte Apfelringe schälen, erledigen die Kinder – sie balgen sich sogar drum – im Handumdrehen.
-schade, ich habe Verwandte in Schwelm. Werde über die mal recherchieren, ob es Rosenstein & Söhne nicht doch gibt. Ansonsten müssen wir sie erfinden, der Text oben liest sich zu schön, um dass er für Manufaktum verloren gehen dürfte.
-🙂
Und wo krieg ich das Teil nun? 🙁 Irgendwie seh ich da nirgends ne Bestell-Möglichkeit.
-Hallo zusammen
und liebe Grüsse aus den Abruzzen,
meine Apfelschäl-Maschine ist leider nicht Spülmaschinenfest und versagt bei dem Obst aus dem Garten. Das reinigen ist auch nicht so einfach … vor allem wenn der Apfelsaft alles so richtig schön verklebt hat. Die Äpfel müssen leider fast schon „industriell-rund“ sein… Bei Quitten hat man gar keine Chance… Fazit: Nett bei gekauften Obst … ansonsten setze ich auf den „Famos Sparschäler“ (http://bit.ly/913im2).
-Also, wenn sie aus China kommt, dann rostet sie ungefähr nach dem zehnten Apfel oder dem ersten Spülmaschinengang. Anschließend zerfällt sie in ihre Einzelteile und die Kinder können dann versuchen, sie wieder zusammenzubauen – dauert garantiert länger als bei Lego (aber sie sind beschäftigt 🙂 )und bietet nicht das gleiche Erfolgserlebnis. Das weiß ich von Nussknackern und anderen chinesischen Geräten. Ich würde sie mir nur kaufen, um sie dekorativ ins Wohnzimmer zu stellen – aber wehe, einer benutzt sie 🙂
-Das Gerät verkaufen wir in unserem Geschäft, schon seit Jahren! Ob es in China produziert wird oder nicht, kann man heutzutage nicht mehr kontrollieren. Es wird von der deutschen Firma Westmark angeboten. Leider ist der Preis ausschlaggebend ob man so ein Gerät verkauft oder nicht und da kann die europäische Industrie mit der chinesischen nicht konkurrieren. Wir wehren uns so weit wie möglich gegen China-Ware im Geschäft. Natürlich braucht man so ein Teil nicht unbedingt. Höchsten man macht jeden Tag einen Apfelstrudel, wie bei uns die Almhütten, dann ist es ganz praktisch, oder jede Woche Dörr-Obst. In die Spülmaschine gehört so ein Gerät überhaupt nicht.
-Man kann damit auch aus großen Kartoffeln lange Kartoffelstrippen herstellen, in die man dann z.B. Fisch einwickeln kann zum Braten.
-Voll heiss, dieses Teil. Wir haben auch so ein Modell aus den USA genannt „apple pealer corer slicer“. Als die Kinder noch klein waren habe ich das oft gebraucht für Zvieri Apfel oder zum Apfelwähe machen.
-Auch bei uns waren alle ganz wild darauf, mitzuhelfen.
Werde gleich mal in den Keller steigen um das Teil zu suchen im moment gibt es ja so feine Aepfel.
Ich habe just heute eine solche Maschine zum Geburtstag bekommen und war doch sehr geplättet. Funktioniert gut, aber ein Sparschälmodus ist es nicht grad 🙂
-Ich kann mich noch gut erinnern, wie Mitte der 1960er Jahre mein Papa so ein Ding nach Hause brachte, gekauft an einem Straßenstand (er liebte diese Art von Verkauf).
-Ich war hin und weg davon, aber meine Mama und Oma beäugten es höchst skeptisch und nach einigen Experimenten verschwand es. Für unsere krummen Grumbiere (wie der Saarländer die Kartoffel nennt) war es wohl wirklich nicht geeignet 😀
Hier ist noch ein Link zu so einem Teil aus Schweden, das sich mein Sohn im Shop des Astrid-Lindgren-Geburtshauses gekauft hat, da steht auch was über Historie, aber daß es ursprünglich aus den USA kommt… und ein schwedischer Anleitungsfilm.
-http://www.mosterhulda.se/