Real men of Genius

Today we salute YOU, Mister keep on keeping ON!

You have your wine on the rocks. Because you thirst the truth. You Fink new – you drink different. Are you getting the point? Of course you do, because you are completely pointless.

So crack open a nice bottle of Sassicaia 1997. Who says it doesn’t pair with a recent Fondue? Certainly not me.

Thank you for launching the Grand Crüe.

 

NB: Mein liebster verrückter Hund Finkus Bripp vereint auf Grand Crüe eine Bande ungeschminkter Sommeliers, Weinliebhaber und Rebsaftexpertinnen – sogar ich darf mitrühren. Wer kein Weinsnob oder Anglophob ist, darf gerne mitlesen.


Mesdames et Messieurs: Marmite

Ich hätte mir denken können, dass die Leser von Anonyme Köche fit sind, aber dass sie auch noch so schnell sind, hätte ich nicht erwartet. Bravo!

Quasi über Nacht sind die richtigen Lösungen eingetroffen:

  1. Robert um 06:12 Uhr
  2. Alex um 06:50 Uhr
  3. Andrea um 08:24 Uhr
  4. Ina um 08:28 Uhr
  5. Klaf um 08:57 Uhr

Bitte schickt mir doch eure Postadresse an claudio@anonymekoeche.net, dann bekommt ihr vom Verlag ein Jahr lang Marmite – Die Zeitschrift für Ess- und Trinkkultur kostenlos zugeschickt.

Die Tipps für scharfe Beobachter waren übrigens a) Der Topf – oder französisch eben Marmite – in welchem ich den Coq au Vin zubereitet habe und b) der Claim, den ich erwähnt habe „Die Zeitschrift für Ess- und Trinkkultur“.

Den Gewinnerinnen und Gewinnern viel Vergnügen bei der Lektüre und allen anderen beim Kochen von Coq au Vin (300 Meter Baguette nicht vergessen!)


Sweet Food Porn

Stopp, das ist nicht das wonach es aussieht!

Da bekommt jemand ganz einfach eine entspannende Fussmassage verpasst.

Das – zumindest – dachte sich mein lieber Freund Mäxe. (Ja, der Mäxe, der das weltbeste Fondue mit weissem Trüffel macht.)

Aber dann, als er sich gerade anschickte, einen Espresso zu machen, da ist es passiert: Diese tabulosen Schokobären haben sich einfach gehen lassen.

«Unglaublich! Kaum kehrst du denen den Rücken zu», sagt Mäxe, «reissen sie sich ihre Alu-Klamotten vom Leib und treiben es in deiner Küche!»


Brigitte steht auf mich

Nur steh ich nicht unbedingt auf Brigitte.

Steht vielleicht einer von euch auf Brigitte?

Oder steht ihr zumindest auf mein Blog?

Dann könnt ihr bei Brigitte dafür voten.

Darauf würd ich natürlich schon stehn.

Aber was, wenn ich gewinnen täte?

Dann würd ich ja in der Brigitte stehn.

Darauf steh ich aber auch nicht wirklich.

Fragt sich nur, wie stehts bei euch?


Mittendrin statt nur dabei

Wir sitzen bei Tapas und Tinto auf der sommerlich lauen Placa del Rei und geniessen unter freiem Himmel Foodporno vom Feinsten.

Auf einer Grossleinwand werden atemberaubend schöne Bilder von mehr als 30 internationalen Foodphotografen gezeigt. Ein traumhaftes Abendprogramm für jeden Foodblogger! Das Screening des Foodphoto Festivals im katalanischen Tarragona ist öffentlich, kostenlos und inmitten des magischen Settings von mittelalterlicher Altstadt und römischen Ruinen so was von unbezahlbar.

Natürlich interessieren sich nicht alle gleichermassen für die Bilder. Eine gut hundertköpfige Festbruderschaft spanischer Polizisten vergnügt sich auf demselben Platz lieber lautstark bei Snacks, Bier und Räubergeschichten. Da musste die ausgesucht schöne und dezente Musik zur Projektion schon etwas aufgedreht werden. Kulturkampf live!

Dafür fand am Hauptabend die krönende Preisverleihung des Foodphoto Awards 2011 auch beim branchenfremden Publikum der umliegenden Restaurants Gefallen. Es hallen spontane Applauskaskaden durch die Gassen. Das Auge geniesst eben mit.

Gewonnen haben übrigens Francesca Moscheni und Roland Persson.

Aber auch für alle anderen Teilnehmer gab es viel Gewinnendes am total relaxten Festival: Die Ausstellung aller Foodphotos in inspirierenden alten Hallen am Hafen von Tarragona, Networking, Portfolio reviews, Workshops, Erfahrungsaustausch und Konferenzen.

Eine davon durfte ich geben. Zum Thema „I have made my own cookbook – written, styled and photographed“ gab ich einen Einblick, wohin foodbloggen einen so bringen kann: direkt zu einer treuen Leserschaft, Gleichgesinnten, neuen Freunden, einem Buchvertrag oder eben an eine Konferenz des Foodphoto Festivals.

Und dank zwei charmanten Dolmetscherinnen wurde mein Freestyle-Englisch simultan in anmutiges Katalanisch und Spanisch übersetzt. Überhaupt ist es grossartig, was Festivalgründer Günter Beer mit seinem Staff im zweiten Jahr auf die Beine gestellt hat. Den Termin für das Foodphoto Festival nächsten Oktober sollte man sich merken. Wie auch seine knackfrische seine Go Veggie! App, die er eben für Kollege Stevan Paul fotografiert hat.

Ich für meinen Teil häng noch eine Woche Badeferien mit meinen Liebsten an der Costa Dorada an und freue mich, dem Rätsel des mir bis dato unbekannten spanischen Wesens nachzugehen – als da wären:

Warum sind sie so viel ordentlicher als die Italiener?

Warum vergewaltigen sie Cappuccino mit Sprühsahne?

Warum sagen sie Aceite zu Öl wenn das doch wie Aceto (Essig) auf Italienisch klingt?

Warum isst der Spanier, wenn andere schon längst schlafen?

Warum schmecken sogar Croissants nach dem allgegenwärtigen Jamòn?

Warum servieren sie in pseudo-italienischen Restaurants so schlechte Pasta?

(Wohl nur damit sie sagen können, Tapas sind eh besser.)

Und dann die Grössenverhältnisse – ich persönlich würde den Spanier ja nicht à priori als kleingewachsen bezeichnen. Den kleinen Fussballgiganten Messi mal ausgenommen. Aber sie selbst sehen sich wohl gerne grösser als sie wirklich sind.

Ist das der Grund, weshalb Pissoirs etwa auf Kinnhöhe hängen? (Erinnert an Jungs, die ein zu grosses Herren-Rad fahren, aber zwischen der Rahmengeometrie treten müssen.)

Ist das der Grund, weshalb mich alle spanischen Spiegel so schlaksig machen, als hätte mir ein ukrainischer Orthopäde meine Haxen um 20 cm gestreckt?

Ist das der Grund, weshalb Toilettenschüsseln oder Hotel-Lobby-Sessel teilweise so klein sind, dass man sich auch mit 1.73 m als Gulliver vorkommt?


See you in Tarragona

«Lieber Claudio Del Principe, was halten Sie davon am kommenden Samstag (1.10.) im sommerlich warmen Tarragona  am Hafen mit vielen netten internationalen Food Photografen, Stylisten, Autoren ein paar Tapas zu nehmen, eine Party mitzufeiern und mittags einen halbstündigen Vortrag vor konzentriert interessiertem Publikum zu halten?» fragt mich Günter Beer, Food-Photograf und Organisator des Foodphoto Festivals 2011.

Davon halte ich sehr viel, habe ich ihm geantwortet, ja gesagt und den Flug gebucht.

Ich passe zwar nicht annähernd in die Fussstapfen von Beatrice Peltre mit ihrem weltklasse Foodblog, die ihre Konferenz kurzfristig absagen musste, aber ich übernehme trotzdem ihr Thema: „I have made my own cookbook – written-styled- photographed“. Man wächst ja schliesslich an grossen Aufgaben.

Wer also dabei sein will und scharf ist auf die eingangs erwähnten Verheissungen im sommerlich warmen Tarragona, der buche einen Last-Minute-Flug oder setze den Allerwertesten in die Karre und brettere los!


Kulinarische Lesung

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Literatur in Rheinfelden» lese ich aus Blog und Buch und zeige dazu belebende Bilder und köstliche Clips.

Am Mittwochabend, 28. September, um 19 Uhr, in der Trinkhalle der Kurbrunnenanlage, Rheinfelden.

Zur Lesung wird ein 3-Gang-Menü von Aglio e Olio, Rheinfelden, serviert.

Eintritt mit Essen: CHF 48.00 (Getränke exklusiv). Eine Anmeldung ist erforderlich. Info und Vorverkauf über Aglio e Olio:

061 831 02 03 oder 079 652 10 90, E-Mail: aglioeolio@bluewin.ch

Foto: Marion Nitsch

Die Trinkhalle befindet sich übrigens hier.

Über die renovierte Kurbrunnenanlage ist zu lesen: «Die Kurbrunnenanlage mit Trink- und Wandelhalle, dem Konzertsaal und der Parkanlage, war für die florierende Kur- und Bäderstadt Rheinfelden von zentraler Bedeutung. Nebst den verordneten Mineralwasser-Trinkkuren trugen wohl auch Musik und Kunst zum therapeutischen Erfolg bei.»

Na, da freue ich mich doch, als kulinarischer Therapeut an dieser historischen Stätte wirken zu dürfen!

Foto: Kulturkonzept


Sommer prolongieren. Gute Idee.

Allein für diesen Blick vom Pool aus, könnte ich gleich noch einmal hinfahren.

Oder im Herbst eine kulinarische Lesung dort geben. Einen Kochworkshop mit Patrick vielleicht. Ein Weinseminar mit Finkus Bripp organisieren.

Oder wenn schon nicht den eigenen Ferrari im nahen Maranello abholen gehen, dann mindestens die Jungs von Radical Mag bitten, mich einmal, nur einmal, auf eine Testfahrt mitzunehmen, damit wir gemeinsam bis spät nachts Grappa di Lambrusco tanken könnten.

Italienreisenden, die diesen Herbst einen kurzen Stop-Over suchen, um den Sommer noch etwas hinauszuzögern, oder sich auf Erkundungstour durch die Welt der italienischen Wein- und Genussfreuden befinden, empfehle ich es.

Dieses Resort ist deshalb so einzigartig, weil man sich unter einem italienischen Agriturismo wahrlich etwas Rustikaleres vorstellt. Urlaub auf dem Bauernhof eben. Und doch, so eigenwillig progressiv sich OPERA02, Cà Montanari, gibt; es ist tatsächlich ein biologisch geführter Weinbau- und Landwirtschaftsbetrieb. Und dieser liegt – zmittst im Gjätt – irgendwo im Nirgendwo der Emilia Romagna.

Man geniesst im designinspirierten Ambiente simple, leicht neu interpretierte Gerichte aus der emilianischen Tradition. Tutto fatto in casa, chiaro.

Einige Weine sind herausragend, allen voran der Lambrusco Opera rosa. Der Service ist herzich, jung und gewiss motiviert, aber an unserem Abend nicht ganz auf der Höhe. Und deshalb auch nicht verlegen, die Lücken im Weinwissen mit der lakonischen Aussage zu schliessen: „Ich trinke ehrlich gesagt lieber Bier als Wein.“ Immerhin eine erfrischend ehrliche, unprätentiöse Antwort.

Um in eines der insgesamt acht Junior-Suiten genannten Zimmer mit Galerie und Balkon zu gelangen, geht man an der beeindruckenden Acetaia entlang. Der Geruch, den die gut 300 Fässer des hochwertigem Aceto und Aceto Balsamico traditionale verströmen ist gigantisch!

Abgefüllt wird er unter anderem in stylische Flakons, die – na, von wem wohl? – Giugiaro entworfen wurden.

(Bilder 1-4 Website Opera02)


Ohne Hirn

Nebst Warnungen vor gefährlichen Inhaltsstoffen bei Fisch, gibt es nun auch korrekt deklariertes Gemüse für Allergiker mit Bio-Intoleranz.


Spuma Adriatica

Der kleine Nachtfalter setzt auf der Etikette auf. Abrupt, aber bestimmt. Als wäre es ein rettender Hafen in dieser dicken, salzigen Abendluft.

Reglos verweilt er auf dem kühlen, beschlagenen Papier. Seinen Arm schützend über San Giorgio gelegt. Wie ein halbierter Mantel. An diesem Ort der adriatischen Küste, der den Namen des Heiligen trägt: Porto San Giorgio.

Welch bella Figura diese Motte da macht. Den Schoner mit den polarweissen Segeln flankierend. Gerade so, als sei sie beim Entwurf vergessen gegangen und nun das Bild rechtmässig komplettiert.

Der Falter ist ein Spanner. Nicht so einer wie wir. Seine Familie sind die Braunstirn-Weissspanner. Unsere die der rotbraun-glänzenden Touristen, die verstohlen andere rotbraun-glänzende Touristen begaffen, nicht durchschauend, dass sie ebenso begafft werden.

In vetro è meglio, das stimmt, im Glas schmeckt es besser. Alles schmeckt besser, wenn man den Tag am Meer verbracht hat und sich noch salzig und paniert auf die Bank an der Strasse vor dem Pizza al Taglio setzt.

Nur, diese Pizza, die ist unerwartet gut. Genau wie diese Spuma Adriatica. Dieser wie aus der Mottenkiste gehievte, klebrige, bittersüsse Chinotto-Sprudel, der seit 1947 mit der derselben Etikette, Rezeptur und – ohne Internetz daherkommt.

Der Pizzaiolo ist am Rudern. Er tritt vor den Laden und raucht und kann nicht mehr. Tagsüber liegen seine Gäste wie tote Fliegen an der Sonne und jetzt sirren sie versessen auf eine schnelle Pizza wie Moskitos in die Bude.

Und Moskitos wollen nicht warten. Also flirren sie ohne Pizza weiter. Und der Pizzaiolo fühlt sich wie ein Rabenpizzaiolo. Was er auch ist. Denn seine Pizzeria heisst dal Corvo.

Uns kümmert das nicht. Wir zwinkern ihm zu und muntern ihn auf, noch einmal einen Frisbee für uns nachzulegen. So schnell wird er uns nicht los. Er zieht drei Mal an seiner Zigarette und gibt sie an den minderjährigen Pizzaburschen weiter, der daran zieht, wie eine Mücke saugt. Mit einem langen Gesicht.

Oh, Moon of Adriatica, we now must say goodbye. Show us the way to the next Summernight. Oh, dont ask why.



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